BERICHT EINER ÜBERLEBENDEN: „Ich habe noch immer Angst“
BERICHT EINER ÜBERLEBENDEN „Zwei Tage später waren wir im richtigen Lager. Mama sagte, ich sei sechzehn, nicht vierzehn.
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BERICHT EINER ÜBERLEBENDEN „Zwei Tage später waren wir im richtigen Lager. Mama sagte, ich sei sechzehn, nicht vierzehn. Deswegen konnten wir zusammenbleiben. Man nahm uns alles weg, dafür bekamen wir gestreifte Lagerkleidung ohne Unterwäsche und Holzpantinen Ich arbeitete in der Gruppe 32 bei der Montage mit Kollektoren, in Schichten von je zwölf Stunden. Ich musste schwere Kisten heben. Für ein vierzehnjähriges Kind war das nicht einfach. In der Halle war es kalt und ich arbeitete gleich neben dem Fenster. Ab und zu wollten wir uns wärmen und flüchteten auf die Toilette. Das war aber riskant, denn die Aufseherinnen schlugen uns dafür mit ihren Peitschen Wir mussten uns an Arbeitsnormen halten und jeden Tag eine bestimmte Anzahl an Teilen produzieren. Wären wir nicht da gewesen, hätte es kaum jemanden gegeben, um in der Fabrik zu arbeiten. Es war doch Krieg Es gab keine Solidarität im Lager. Das ist ein Mythos. Alle kümmerten sich nur um ihre Angelegenheiten “ Teresa Lassota
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