Potsdam-Mittelmark: Illegal auf dem Gelände der Heilstätten Polizei stellt Gruppe
bei Hausfriedensbruch
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Beelitz-Heilstätten - Erneut hat die Polizei in der Nacht zum Sonntag gegen 1 Uhr mehrere Personen gestellt, die sich illegal auf dem Gelände der Beelitzer Heilstätten aufhielten. Gegen die insgesamt neun Personen im Alter zwischen 17 und 24 Jahren wurde Anzeige wegen Hausfriedensbruchs erstattet. Zudem erhielten sie einen Platzverweis. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen. Die Polizei patrouilliert derzeit regelmäßig auf dem Gelände. Während der vergangenen Wintermonate war Ruhe auf dem Heilstätten-Gelände eingekehrt. Zuvor hatten im vergangenen Jahr häufig größere Gruppen von jungen Leuten die leerstehenden Ruinen heimgesucht, hier getrunken und randaliert – wobei es immer wieder zu Unfällen gekommen war. Im Mai stürzte ein 25-Jähriger aus einem Klinikgebäude und erlag später seinen Verletzungen. Die daraufhin aufgenommenen Ermittlungen gegen die Heilstätten-Eigentümergesellschaft wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung wurden wieder eingestellt. Einen Monat später stürzte ein 33-jähriger Mann in einen der offenen Heizungsschächte und verletzte sich schwer. Die Eigentümergesellschaft hat das Gelände mittlerweile komplett mit Zäunen abgeriegelt und auch die Gebäude verschlossen. Nachts patrouilliert neben der Polizei der Wachschutz in regelmäßigen Abständen auf dem Gelände des Flächendenkmals.
Die Beelitzer Heilstätten sind kurz nach 1900 erstmals als Kurort für lungenkranke Berliner eröffnet und in den Folgejahren kontinuierlich erweitert worden. Im Zweiten Weltkrieg und zu DDR-Zeiten dienten sie als Lazarett, zuletzt für die Rote Armee, die hier 1994 abrückte. Die Terra GmbH hat die noch brachliegenden Flächen vor dreieinhalb Jahren übernommen, um sie zum Gesundheits-, Tourismus- und Kulturstandort zu entwickeln. ldg
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