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Aus dem GERICHTSSAAL: Illegal in fremder Laube logiert Haftstrafe wegen Hehlerei

und Hausfriedensbruch

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Schwielowsee – Die Beteiligung an sieben Laubeneinbrüchen im Januar 2006 in der Gemeinde Schwielowsee konnte Pjotr P.* (29) nicht nachgewiesen werden. Sie bleiben vorerst ungesühnt. Dass sich der obdachlose Pole mit seinem inzwischen untergetauchten Landsmann Krzystof K.* in einem der Bungalows am Bahnhof Caputh-Geltow häuslich einrichtete, dort (von wem auch immer) erbeutete Speisen und Alkoholika verzehrte, per fremdem Ölradiator heizte, Musik mit einer gestohlenen Anlage hörte, ist durch eine DNA-Analyse allerdings zweifelsfrei belegt. Jetzt wurde der gelernte Automechaniker vom Schöffengericht unter Vorsitz von Constanze Rammoser-Bode wegen Hehlerei und Hausfriedensbruchs zu fünf Monaten Gefängnis verurteilt.

Es ist nicht die erste Haftstrafe des wegen gemeinschaftlichen Raubes, gefährlicher Körperverletzung, vorsätzlichen Vollrausches und mehrerer Diebstähle Vorbestraften, der seinen Lebensunterhalt durch das Sammeln und den Verkauf von Pfandflaschen bestreitet. „Ich wusste, das sich mein Bekannter widerrechtlich in dieser Laube aufhält. Er hatte keinen Schlüssel. Die Tür war aufgehebelt“, erklärte der Angeklagte zu Prozessbeginn. „Wir haben gemeinsam Konserven gegessen und Alkohol getrunken. Mit den anderen Sachen habe ich aber nichts zu tun.“

Als Christel S. (61) aus Werder am 21. Januar 2006 in ihrem Sommerhäuschen nach dem Rechten sehen wollte, erlebte sie eine böse Überraschung. „Die Tür war aufgebrochen worden. Im Wohnbereich lagen schmutziges Geschirr und Speisereste. Es war klar, dass sich da Personen aufgehalten haben müssen“, berichtete die Angestellte im Zeugenstand. „Gestohlen wurde nichts. Ich hatte auch nichts Wertvolles draußen.“ Die an einem Trinkglas in ihrer Laube gesicherte DNA-Spur stammt mit einer Sicherheit von eins zu 23 Milliarden von dem Angeklagten Pjotr P., geht aus dem kriminaltechnischen Gutachten hervor.

„Was sie gemaust haben, ist gar nicht das Problem“, meinte Jürgen Sch. (68). „Der Vandalismusschaden ist viel erheblicher. Ich musste die ganze Eingangstür ersetzen.“ Der Rentner wurde von der Werderaner Kriminalpolizei über den Einbruch in seine Laube informiert. „Mein Ölradiator war in sämtliche Einzelteile zerlegt und nicht mehr brauchbar. Außerdem fehlten ein Fernglas, Wodka, Jägermeister und Zigaretten.“

Frische Spuren im Schnee ließen Gerd S. (60) Böses ahnen, als er seinem Bungalow einen Kontrollbesuch abstattete. „An der Rückseite wurde ein Thermofenster eingeschlagen. Meine Radio-Anlage war weg. Die hat mir die Polizei aber später wieder gegeben“, berichtete der Ingenieur aus Potsdam. „Die Softair-Pistole meines Sohnes ist allerdings spurlos verschwunden.“

„Zahlreiche Gegenstände aus diversen Bungalows wurden in einer Laube zusammengetragen“, erinnerte sich der Werderaner Kripo-Beamte Lutz R. (46). Die Auswertung der Spuren habe dann recht bald zu dem Angeklagten und seinem tatverdächtigen Landsmann Krzystof K.* geführt. (Name geändert.) Hoga

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