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Potsdam-Mittelmark: Illegale Bauten im Seebad Caputh Betreiber beantragen Nutzungsänderungen
Schwielowsee - Eine Seebar statt eines Info-Stützpunkts, ein Verkaufskiosk statt eines Sanitärcontainers: Das Seebad Caputh hat Ärger mit der Bauaufsicht. Mehrere Bauprojekte sind in den vergangenen Jahren anders als genehmigt umgesetzt worden.
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Schwielowsee - Eine Seebar statt eines Info-Stützpunkts, ein Verkaufskiosk statt eines Sanitärcontainers: Das Seebad Caputh hat Ärger mit der Bauaufsicht. Mehrere Bauprojekte sind in den vergangenen Jahren anders als genehmigt umgesetzt worden. Jetzt mussten die Betreiber von der Seebad Caputh GbR insgesamt vier Änderungsanträge bei der Bauaufsicht nachreichen, um Nutzungsuntersagungen zu verhindern.
Das Strandbadareal gehört der Gemeinde Schwielowsee, die Betreiber haben es per Erbbaurecht gepachtet. Unter den Gemeindevertretern gab es schon in den vergangenen Jahren gelegentliches Stirnrunzeln, wie sich das Gelände mit seinen drei voneinander getrennten Gastronomiebereichen entwickelt. Kay Kablitz von der Seebad GbR betont allerdings, dass die Gemeinde im Prinzip über alle Ausbaupläne im Bilde gewesen sei. „Wir haben uns immer an das Nutzungskonzept aus dem Jahr 2005 gehalten, das von der Gemeindevertretung damals fast schon bejubelt wurde“, sagte er gestern den PNN.
In der jüngsten Bauausschusssitzung warb Kablitz für eine „neue Form der Zusammenarbeit“. Die Ausschussmitglieder nahmen die Situation sehr gefasst auf und erteilten allen Nutzungsänderungen unter gewissen Auflagen ihr Einvernehmen – eine wichtige Voraussetzung, damit auch die Bauaufsicht ihren Segen erteilen kann. Allerdings soll das Thema auch am 12. Dezember in der Gemeindevertretung beschlossen werden. Dort könnte sich das Blatt noch mal wenden.
Im Einzelnen geht es um einen Sanitärcontainer, der vor sechs Jahren genehmigt wurde. Illegal entstanden ist dann allerdings ein Verkaufskiosk mit Lager. Statt eines Umkleidecontainers wurde seinerzeit ein WC-Container gebaut, der aus Sicht der Gemeinde für Badegäste und Personal zu knapp bemessen ist, zumal auch noch die Seebar „Al Faro“ für bis zu 100 Gäste auf dem Gelände entstanden ist: Der ansehnliche Pavillon im Schwielowsee, gebaut am Ende einer Seebrücke, sollte laut Bauantrag eigentlich ein Info- und Versorgungsstützpunkt für Wasserwanderer werden. Unter der Auflage, dass die Toilettenkapazität den rechtlichen Standards entsprechend ausgebaut wird, stimmte der Bauausschuss allen Legalisierungen zu.
Einverstanden war man auch mit der nachträglichen Genehmigung eines Wintergartenanbaus und Grundrissänderungen im Anbau des Eventcenters, die beide nicht der Baugenehmigung entsprechen. Alles in allem habe sich der Bauherr zumindest an die genehmigten Kubaturen „im Wesentlichen“ gehalten, wie es im Bauausschuss hieß.
Ebenfalls zugestimmt wurde einem völlig neuen Antrag der Strandbadbetreiber für einen zweiten Eingang zu der Anlage, der künftig zum Haupteingang werden soll. Dafür soll die alte, zugemauerte Bahnunterführung reaktiviert werden. Die Argumente der Betreiber sind nachvollziehbar: Am Eingang unterhalb der Bahnbrücke am Gemünde kann es im Sommer ganz schön eng werden. Henry Klix
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