Von Kirsten Graulich: Im Februar geht es los
Umzug auf Zeit für Mehrgenerationenhaus und Familienzentrum in Teltow
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Teltow - Im Speisesaal der ehemaligen Bürgel-Schule stapeln sich Kisten und Kartons. Gleich nach der ersten Möbellieferung für das neue Domizil des Mehrgenerationenhauses trafen Helfer ein, um Tische und Stühle zusammenzuschrauben. Im einstigen Speisesaal soll im Februar ein Café eröffnet werden – als Treffpunkt für alle Generationen, erläutert Leiterin Dagmar Kloos das Konzept des Hauses. Ein genauer Termin wird noch festgelegt. Und auch mit den anderen Projekten geht es dann los. Das schließt auch die Nutzung der Räume durch das Familienzentrum ein, das zurzeit seinen Sitz in der Kita „Rappelkiste“ hat.
Dort stieg die Nachfrage seit zwei Jahren stetig an, inzwischen reichen die räumlichen Kapazitäten nicht mehr aus, ob für die Krabbelgruppen, das Familienfrühstück oder die Hebammenkurse. Die Koordinatorin des Familienzentrums Nadine Ganzert freut sich über den Umzug. Weil sich die Angebote beider Einrichtungen ideal ergänzen, sind die beiden Sozialpädagoginnen überzeugt, dass in diesem Haus ein Band zwischen den Generationen geknüpft werden kann.
Vorerst ist die Nutzung der unteren Etage der Schule auf anderthalb Jahre beschränkt. Noch in diesem Jahr wird die Fachschule des Evangelischen Diakonissenhauses in die oberen Etagen einziehen. Davon könne das Projekt profitieren, ob bei der Seniorenbetreuung oder Kulturterminen. Oben sind noch Handwerker mit Umbauten für den Brandschutz beschäftigt. Im Erdgeschoss wurden die Flure bereits mit Türen ausgestattet, die den Vorschriften entsprechen. Über zehn Räume verfügt das Mehrgenerationenhauses – gute Voraussetzungen, meint Kloos, um das Programm umzusetzen.
Hinzu kommt, dass die vorhandene Schulausstattung mitgenutzt werden darf. Vor allem der Werkraum im Nebengebäude mit Schraubstöcken und Werkbänken sei gut geeignet für die geplante Fahrradwerkstatt. Auch ein kleiner Reparaturservice für Haushaltsgeräte soll eingerichtet werden, für Interessierte wird Töpfern angeboten. Die Angebotspalette umfasst auch Nähwerkstatt, Hausaufgabenhilfe, Computerraum und Spielzimmer. „Das Herzstück wird jedoch das Café sein, wo sich Menschen ganz ungezwungen kennenlernen können“, sagt Kloos. Jeder könne hier seine Alltags- und Fachkompetenzen einbringen und sich mit anderen austauschen.
Das Mehrgenerationenhauses, so das Ziel der Initiatoren, könnte einmal die alte Rolle einer Großfamilie weiterentwickeln. Dazu zählt der Großelternwunschdienst und eine zeitweilige Betreuung von Kindern, wenn ein Behördengang ansteht. Treffen demnächst die neuen Küchenmöbel ein, steht ein interkulturelles Kochen auf dem Plan. Dagmar Kloos hofft, damit auch einen Dialog der Kulturen anstoßen zu können.
Über 20 Kooperationspartner konnten bereits für eine Zusammenarbeit gewonnen werden, darunter lokale Agendagruppen, der Heimatverein, mehrere Ärzte und die Erziehungs- und Familienberatungsstelle des Landkreises. Auch für die Zukunft des Mehrgenerationenhauses gibt es bereits Pläne: das alte Stadthaus nebenan könnte nach 2009 neuer Sitz werden.
Kirsten Graulich
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