Potsdam-Mittelmark: Im Herbst ist Richtfest in der Altstadt
Baustopps und Mehraufwand bei Sanierung der Kuppelmayrschen Siedlung sorgen zu Verzögerungen
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Teltow - Im Herbst soll in der Kuppelmayrschen Siedlung in der Teltower Altstadt Richtfest gefeiert werden. Doch ist man mit dem aufwendigen Sanierungsvorhaben in Verzug geraten. Vor allem im Bereich der Altbauten gibt es erhebliche Verzögerungen, wie aus dem Sachstandsbericht hervorgeht, der zur jüngsten Stadtverordneten-Sitzung vorgelegt wurde.
Der Zeitverlust ist vor allem dem Wechsel von Gerüstbaufirmen zuzuschreiben, da es Zweifel an der Tragfähigkeit gab, weshalb zwei Baustopps verhängt wurden. Aber auch die Rohbauunternehmen kamen in Verzug, besonders im Altbau bei der Beseitigung von Schwamm. Durch eine veränderte Technologie der Fassadensanierung ergaben sich ebenfalls Verschiebungen im Zeitablauf. So stellte sich nach dem Entfernen des Altputzes heraus, dass das Mauerwerk nicht nur in einem schlechten Zustand ist, sondern zudem unterschiedliche Schadensbilder aufweist.
Den Zerfallsprozess der über 250 Jahre alten Steine begünstigte auch ein jahrelang undichtes Dach. Ein Gutachter musste nun erst ein geeignetes Verfahren bestimmen, damit die geschädigten Bereiche der äußeren Mauer durch geeignete Ziegel ersetzt werden können. So muss der Giebel zur Neuen Straße Stück für Stück ausgetauscht werden. Damit wurde ein spezialisierter Denkmalfachbetrieb beauftragt. Der Putz soll nun erst im nächsten Jahr aufgebracht werden, um Risse zu vermeiden, die durch den Einbau von Geschossdecken entstehen könnten. Zur Stabilisierung des Außenmauerwerkes wird ein Traufgesims mit Ringanker installiert.
Zurzeit wird der Dachstuhl erneuert. Die noch gut erhaltenen originalen Biberschwanzziegel werden teilweise wieder zum Eindecken des Daches im Bereich des alten Ordonnanzgebäudes verwendet. Im Innenbereich des Altbaues wird ab Oktober mit den Trockenarbeiten begonnen. Gegenwärtig wird beim Neubau die Systemfassade montiert – eine Aluminiumkonstruktion aus Glas, keramischen Elementen und Wärmedämmung.
Nach wie vor heißt das Sanierungsziel Mai 2007. Im Frühjahr wird bereits die Verwaltung ihr Domizil im neuen Bürgerzentrum beziehen.
Für das hintere Stallgebäude ergab ein statisches Gutachten, dass die Sanierung des Gebäudes sehr aufwändig wäre. Derzeit wird mit der Denkmalbehörde verhandelt, ob es möglich ist, das Gebäude in gleicher Kubatur neu zu errichten. Vorgesehen sind darin Lager-, Ausstellungs- und Arbeitsräume für den Heimatverein.
Für die benachbarte Ruine des ehemaligen Landratsamtes in der Ritterstraße 29 ist ein Teilabriss vorgesehen. Den Auftrag dafür will der Hauptausschuss am 4.September vergeben.
Vor sechs Jahren fiel das Gebäude einem Brand zum Opfer, seitdem ist es einsturzgefährdet. Mehrere Investoren bekundeten bereits Interesse, ein Geschäftshaus oder Seniorenheim zu errichten. „Vertraglich ist aber noch nichts gebunden“, erklärte Hathumar Drost, Chef des beauftragten Sanierungsträgers „complan“, gegenüber den PNN.
Kirsten Graulich
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