Potsdam-Mittelmark: Im Kreis am Ruhlsdorfer Platz
Teltows Stadtverordnete wollen Klarheit über Verkehrslösung vom Landesbetrieb für Straßenwesen
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Teltow - Ob der Ruhlsdorfer Platz einen Kreisverkehr bekommt, liegt nicht in der Macht der Stadtverordneten, denn über Landesstraßen entscheidet der Landesbetrieb für Straßenwesen. Diese Erkenntnis ist nicht neu, bietet aber immer wieder Anlass zu Spekulationen wie die Sondersitzung des Bauausschusses am Dienstag zeigte. Dort war zu hören, die Behörde habe schon einmal die Idee eines Kreisverkehrs vom Tisch gefegt. Vermutet wird von einigen Ausschussmitgliedern auch, dass die Wahl auf die kostengünstigste Variante fallen würde, sollte das Landesbetrieb einem Kreisverkehr zustimmen. Dagegen machte Bürgermeister Thomas Schmidt (SPD) deutlich, dass sich der Landesbetrieb noch nicht festgelegt habe. Zudem wisse er aus Gesprächen mit dem Amt, dass es eine große Meinungsvielfalt zur künftigen Verkehrsführung am Ruhlsdorfer Platz gebe. Nun aber will Schmidt darauf pochen: „Dass das Landesstraßenamt auch mal Farbe bekennt.“ Denn der Investor, der südlich des Ruhlsdorfer Platzes ein Geschäftshaus und einen „Burger King“ errichten will, brauche Planungssicherheit, so Schmidt. Daher muss vorab geklärt werden, wieviel Restfläche für das Bauvorhaben bleibt, vor allem weil erst kürzlich eine Verkehrsuntersuchung ergab, dass der Flächenbedarf für einen zweispurigen Kreisverkehr erheblich sei. Schon die ersten Skizzen von möglichen Varianten eines Kreisverkehres verdeutlichten, dass dabei auch die Eckbebauung mit dem Geschäftshaus tangiert würde. „Eine Baufläche wird wohl übrig bleiben“, mutmaßte Bauamtsleiter Bernd Wiebrecht. Er räumte aber ein, dass es schon derzeit eng auf diesem Areal sei, weshalb zurzeit niemand die Frage beantworten könne: „Reicht es oder reicht es nicht?“. In spätestens vier Wochen soll nun das Ergebnis zum Flächenbedarf vorliegen, um den Bebauungsplan Nr.1 B-Süd „Ruhlsdorfer Platz“ ergänzen zu können. Das Votum für einen entsprechenden Beschluss fiel einstimmig aus. Das Papier, so hoffen die Stadtverordneten, soll auch Klarheit über den Standpunkt des Landesbetriebs zum Verkehrsknotenpunkt erbringen. Allzu große Erwartungen dämpfte der Bauamtsleiter jedoch: „Wir sind nicht Herr des Verfahrens, wir würden nur eine Fläche zur Verfügung stellen.“ Dieser Sicht widersprach SPD-Fraktionschef Berndt Längrich: „Wir stehen nicht außen vor.“ Vielmehr sei die Stadt in dieser wichtigen Angelegenheit durchaus auf Augenhöhe mit dem Landesbetrieb. Längrich mahnte außerdem an, dass im gesamten Verfahren eine Reihenfolge eingehalten werden müsse: „Denn bevor einige Dinge nicht geregelt sind, können andere Dinge nicht bestätigt werden". Gemeint war ein Vertragspapier zum Bau des Geschäftshauses und des Fastfood-Restaurants, das im nichtöffentlichen Teil erörtert und mehrheitlich abgelehnt wurde. Grund: Solange nicht klar ist, ob der Platz für beide Gebäude ausreicht, kann der Bauherr auch nicht verpflichtet werden das Vorhaben im vollem Umfange zu bauen. Schon frühere Diskussionen hatten den Argwohn der Stadtverordneten offenbart, dass am Ende nur das Fastfood-Restaurant übrig bleiben könnte. Daher will das Gremium einem Vertrag mit dem Investor erst zustimmen, wenn die neuen Planungsziele für den B-Plan festgelegt werden können. Kirsten Graulich
Kirsten Graulich
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