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Potsdam-Mittelmark: Im Landratsamt wird Leistung jetzt honoriert

Erstmals Zielvereinbarungen für die Mitarbeiter

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Potsdam-Mittelmark - Im Landratsamt Potsdam-Mittelmark wird es in diesem Jahr erstmals leistungsbezogene Prämien geben. Das erklärte Fachbereichsleiter André Köppen gestern auf einer Pressekonferenz. Insgesamt könnten in diesem Jahr Prämien in Höhe von einem Prozent der Personalkosten 2006 ausgezahlt werden. Der einzelne Mitarbeiter könne somit bei guten Leistungen mit 400 bis 600 Euro rechnen. In den nächsten Jahren soll der Gesamtprämienfonds schrittweise auf bis zu 8 Prozent der Gesamtpersonalkosten aufgestockt werden. Damit sei eine weitere Steigerung des Leistungsanreizes zu erwarten, so Köppen, der seit dem 1. Januar 2006 den neu geschaffenen Fachbereich für inneren Service und zentrale Steuerung leitet.

Ein Problem sei bisher gewesen, in der Verwaltung objektive Kriterien für die Leistungsbewertung zu finden. Deshalb seien mit den Mitarbeitern des Landratsamtes in persönlichen Gesprächen Anfang des Jahres Zielvereinbarungen aufgestellt worden. „In den Gesprächen erfahren die Mitarbeiter, wie ihre Leistungen vom Vorgesetzten eingeschätzt werden, an welchen Zielen sie ihre Arbeit orientieren sollen und welche Perspektiven und Fördermöglichkeiten es gibt“, so Köppen. Gleichzeitig könnten die Vorgesetzten aus den Vier-Augen-Gesprächen wichtige Erkenntnisse gewinnen. Im Oktober werde dann ausgewertet, inwieweit die jeweiligen Ziele von den Mitarbeitern erfüllt worden. Die Teilnahme an den Mitarbeitergesprächen sei freiwillig, im Landratsamt hätten jedoch nur sehr wenige diese neue Möglichkeit nicht genutzt.

Grundlage für die erstmals mögliche leistungsbezogene Honorierung von Verwaltungsangestellten ist der neue Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst. Viele Kommunen und andere Verwaltungen außerhalb des Landkreises hätten sich bereits für das mittelmärkische Modell der Mitarbeitergespräche mit Zielvereinbarung interessiert. Als Beispiel nannte Köppen die Gemeinde Schwielowsee.

Andererseits stellt der neue Tarifvertrag die Verwaltungen auch vor Probleme. So sei es auf der Basis der nun geltenden Einstiegsgehälter zunehmend schwierig, bestimmte Berufsgruppen für die Tätigkeit im öffentlichen Dienst zu gewinnen, hieß es auf der Pressekonferenz. Köppen nannte als Beispiel Ingenieure für den Baubereich sowie Human- und Veterinärmediziner. Aktuell ist im mittelmärkischen Landratsamt die Leitung des Fachdienstes für Lebensmittelüberwachung unbesetzt. „Die Lücken können wir derzeit nur durch erhebliche Mehrarbeit der anderen Kollegen schließen“, sagte Köppen. In anderen Verwaltungen sei man bereits dazu übergegangen, in Einzelfällen außertarifliche Gehälter anzubieten.

Insgesamt gibt es im mittelmärkischen Landratsamt derzeit 811 Planstellen. Erstmals seit vielen Jahren wurden 2007 keine weiteren Personalkürzungen vorgenommen – 1998 gab es im Landratsamt noch 1074 Stellen. „Wir sind uns mit den Politikern einig, dass wir jetzt einen personellen Sockel erreicht haben, der für die Aufgabenbewältigung unabdingbar ist“, erklärte der Fachbereichsleiter.

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