Potsdam-Mittelmark: Im Regen stehen gelassen
Pannen bei Straßenarbeiten in Teltow. Stadt fehlt Geld für Gegenmaßnahmen
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Pannen bei Straßenarbeiten in Teltow. Stadt fehlt Geld für Gegenmaßnahmen Teltow - Auf Bauarbeiten in ihrer Straße sei sie schon eingestellt gewesen, sagt Gabriele Kobilatzki und zeigt auf ihre Gummistiefel. Solche stehen mittlerweile fast vor jeder Haustür in der Straße An den Lindbergen in Teltow. Doch mit einem Desaster, wie es sich seit einigen Wochen hier abspiele, hätten sie und ihre Nachbarn nicht gerechnet. Fußläufig sei der schlammige Lehmweg nun schon seit Tagen kaum noch zu passieren. Wer es trotzdem wagt, muss sich an Zäunen festhalten, Erdhaufen überwinden und an Baumstümpfen vorbeihangeln. Ihre Bitte an die Stadtverwaltung, die Straße etwas aufzuschütten, wurde jedoch abgelehnt. Dafür sei kein Geld da, so die Antwort aus dem Rathaus. Die meisten Anwohner würden deshalb mit Autos durch den Schlamm schlingern. Gabriele Kobilatzki schaffte es bisher mit ihrem Motorroller durch die Straße zu kommen. Doch als sie am Dienstag nach Hause fuhr, riss plötzlich ein Poller das linke Seitenteil ihres Rollers auf, sie stürzte. Sie hatte ihn übersehen, da er nicht gekennzeichnet war, ebensowenig wie alle anderen, die seit diesem Abend im Abstand von 30 Metern fast auf der Mitte der Straße positioniert wurden. Den Poller hat Gabriele Kobilatzki gleich fotografiert, einige Tage darauf wurden alle mit farbigen Bändern markiert. Als sie ihren Schaden im Bauamt melden wollte, sagte ihr die zuständige Mitarbeiterin, sie solle sich an die Baufirmen Adam und Strabag wenden. Doch sie ließ nicht locker und am Donnerstag kam ein Mitarbeiter der Baufirma zu ihr, um mitzuteilen, am Freitag werde etwas Sand aufgeschüttet. „Dit is'' nu mal so, wenn gebaut wird“, habe er gemurmelt, seinen Namen aber nicht nennen wollen. An der Misere sei der viele Regen Schuld. Doch Gabriele Kobilatzki und ihre Nachbarn meinen, damit müsse man immer rechnen, der Bauablauf sei einfach schlecht organisiert. So sei einmal vergessen worden, einigen Anwohnern Bescheid zu geben, dass aufgegraben werde. Die mussten dann den Tag in ihren Häusern warten bis zum Feierabend. Teltows Bauamtsleiter Bernd Wiebrecht sagte gestern auf PNN-Nachfrage: „Für die Verkehrssicherungspflicht ist der Baubetrieb zuständig.“ Auch Schadenansprüche müssten die betroffenen Bürger an die Baufirmen richten. Die Stadt habe aber dafür gesorgt, dass nun noch am Freitag aufgeschüttet werde, sagte Wiebrecht und versprach, sich dafür einzusetzen, dass die Belastungen durch den Bau für die Anwohner erträglicher werden. Kirsten Graulich
Kirsten Graulich
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