zum Hauptinhalt

Potsdam-Mittelmark: Im richtigen Licht

Entscheidung für Straßenbeleuchtung in der Eisenbahnstraße in Werder

Stand:

Werder - Die Entscheidung für die richtige Straßenlaterne kann so weitreichend sein wie die für eine Wohnzimmerlampe. Man legt sich stilistisch über Jahre fest. Der Bauausschuss von Werder (Havel) machte es sich am Mittwochabend nicht leicht mit der Frage, wie die Eisenbahnstraße nach ihrer Sanierung illuminiert werden soll? Drei Varianten brachte der Leuchtenplaner zur Auswahl: die Trocadero von Sellux, die Classica von „Construktions Licht“ und die simple Kofferleuchte der Firma Philips. Welche also soll es sein?

Alle drei Lampen sind im Stadtbild bekannt: Die Trocadero setzt das Altstadtzentrum Werders ins richtige Licht, der schlichte Koffer findet sich entlang der Bundesstraße 1. Und Classica kam zum Einsatz, als voriges Jahr die Adolf-Damaschke-Straße saniert wurde. Jetzt geht es um 1,8 Kilometer Straße – den langen, von bescheidenen Obstzüchterhäusern und mondänen Villen gesäumten Weg vom Bahnhof ins Zentrum.

Anfangs sah es fast so aus, als wenn die Wahl auf die pflegeleichte Kofferlampe fällt, die noch dazu in der Anschaffung nur halb so teuer ist wie die Trocadero. Als Bürgermeister Werner Große (CDU) dann zu Bedenken gab, dass man eine Entscheidung für die nächsten 25 Jahre zu treffen hat, wendete sich das Blatt. „Die Kofferlampe passt in ein Gewerbegebiet, aber nicht in die Haupteinfallsstraße der Stadt von der A10 in Phöben“, warnte Große. Sie stelle auch einen Stilbruch zur vorhanden Bebauung dar.

Große sprach sich für die Variante aus, die kostenmäßig im Mittelfeld liegt: Für etwa 164 000 Euro lässt sich mit Classica die ganze Eisenbahnstraße mit rund 7,5 Lux beleuchten – gegenüber dem Koffer Mehrkosten von knapp 50 000 Euro. Doris Joppe (AFB) stimmte zu: Classica passe am besten ins Ortsbild, und aus der Eisenbahnstraße solle ja keine „Einflugschneise“ werden.

Classica ist aus farbbeschichtetem Aluminium, die Abdeckung aus UV-resistenten Acrylglas, das auch starken Hagelschlägen widersteht, wie der Hersteller wirbt. Sie ist eine Weiterentwicklung des Modells „Bremen und Uelzen“ und weise eine höhere Dichtigkeit gegen Staub und Wasser auf. Die Kosten für Betrieb und Wartung liegen für die komplette Eisenbahnstraße jährlich übrigens bei etwa 8000 Euro. Die Straßensanierung beginnt dieses Jahr und soll 2009 abgeschlossen sein. Die Entscheidung für Classica fiel dann einstimmig.

Die Leuchtenserie ist erst ein Jahr alt und wurde unter anderem Letchin, Groß Neuendorf, Heringshausen und Krottdorf-Gaisfeld (Österreich) eingesetzt, wie es gestern aus der Firmenzentrale in Berlin hieß. Des weiteren sei in Werder auch schon das Vorgängermodell „Bremen und Uelzen“ am Weinberg zum Einsatz gekommen. Auf einen Auftrag in der Region ist die Firma besonders stolz: „Im Resort Schwielowsee, in dem demnächst das G8-Treffen stattfindet, lieferten wir die Außenbeleuchtung die Leuchte Flecken Zechlin Nr. 9019ff“, heißt es in einer Mitteilung der Firmenzentrale. Wer weiß, wer mit den neuen Leuchten noch seinen Weg durch die Eisenbahnstraße findet? Henry Klix

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })