Potsdam-Mittelmark: Imagepflege am Gemünde
Schwielowsees Tourismuskonzept steht: Caputher Promenade soll Visitenkarte des Erholungsortes werden
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Schwielowsee - Momentan fehlt ihr das maritime Flair, es gibt keine öffentlichen Bootsanleger und gerade vom Wasser wirkt sie eintönig und brav. Doch die Promenade am Caputher Gemünde könnte zur Visitenkarte des Erholungsortes Schwielowsee werden. Das wenigstens meint Tourismusberater Matthias Wedepohl vom Berliner Büro „Projekt M“, er half der Gemeinde in den vergangenen Monaten beim neuen Tourismuskonzept.
Chancen und Defizite wurden darin ausgewertet und 52 Maßnahmen in Caputh, Ferch und Geltow aufgelistet, mit denen das Trio attraktiver für Ausflügler und Urlauber werden soll. Am Dienstagabend wurde das Ergebnis dem Tourismusausschuss vorgestellt. „Qualität vor Quantität“ – Bürgermeisterin Kerstin Hoppe hofft, dass mit diesem Motto die Bewerbung zum "Staatlich anerkannten Erholungsort" gelingen wird.
Mit „hoher Priorität“ ist in der Liste gleich viermal das Gemünde vertreten: So sollen schon ab 2010 – zur „Imagebildung als Künstlergemeinde“ – Skulpturen entlang der Uferpromenade aufgestellt werden. Laut Bürgermeisterin Hoppe haben sich schon fünf Künstler gemeldet, die sich unentgeltlich beteiligen würden. Perspektivisch könnte der Skulpturenpfad einmal an der Fercher Uferpromenade fortgesetzt werden, wie es im Tourismuskonzept heißt. Für Ferchs Rathausplatz wird ein Aussichtspunkt vorgeschlagen.
Zweiter Punkt am Gemünde: ein Wasserwanderrastplatz. Die Caputher Seite ist dafür ungeeignet – Hoppe hofft, dass der Steg am Strandbad und möglicherweise auch ein neuer geplanter Steg an der Fähre für Wassertouristen erweitert werden können. Ein Thema auch für die anderen Ortsteile: Die Marina in Ferch müsse stärker ihre Funktion als Wasserwanderplatz wahrnehmen, wie es im Konzept heißt. In Geltow werden Wasserwanderplätze in Baumgartenbrück, Alt-Geltow und Wildpark West anvisiert.
Auch die schlechte Toiletten- und Parkplatzsituation betrifft nicht allein das Gemünde – wobei an der Caputher Promenade schon Lösungen im Schubfach liegen: Die Gemeinde konnte den Parkplatz in der Weinbergstraße, den der Eigner mit einem Haus bebauen wollte, erwerben – der Parkplatz soll ausgebaut werden. In Abstimmung mit der Weissen Flotte soll deren klappriges Servicehaus zwischen Parkplatz und Gemünde einem Neubau mit Toilette weichen, wie Hoppe ankündigte. Das Rathaus strebt, wie auch für den Parkplatz an der Baumgartenbrücke, selbstreinigende Toiletten an. In Ferch soll die Toilette im Malermuseum besser ausgewiesen und die Parksitiuation am Strandbad verbessert werden.
Der Maßnahmenkatalog hält auch für den Schwielowsee Tourismus e.V. Arbeit bereit, ob bei der Klassifizierung von Zimmern und Hotels, der Entwicklung neuer Sport- und Kreativprogramme, Rad- und Laufstrecken oder einem jährlichen Tourismusforum. Mit dem Konzept will sich die Gemeinde im Oktober als Erholungsort bewerben. Erste Punkte müssen sichtbar umgesetzt werden, wenn im Frühjahr ein Fachbeirat die Gemeinde bereist, Kerstin Hoppe denkt dabei besonders an das touristische Wegeleitsystem. Sie rechnet bis Juni 2010 mit einer endgültigen Antwort auf die Bewerbung. Henry Klix
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