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Potsdam-Mittelmark: „Imageschaden“ für Werder

Axel Hilpert und Werner Große wenden sich gegen bündnisgrüne Kritik am Petzower Ferienresort

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Axel Hilpert und Werner Große wenden sich gegen bündnisgrüne Kritik am Petzower Ferienresort Werder · Petzow - Mit scharfen Worten hat sich Werders Bürgermeister Werner Große (CDU) gestern gegen die Kritik der Bündnisgrünen am Ferienresort Petzow gewandt: „Das sind Heckenschützen, die sich auf Kosten anderer profilieren wollen.“ Hintergrund: Die grüne Europaabgeordnete Elisabeth Schroedter hatte sich wegen des Projekts an die EU-Betrugsbekämpfungsbehörde gewandt (PNN berichteten). Sie hatte zuvor bereits bei der EU-Kommission vergeblich die Rückzahlung von EU-Fördermitteln gefordert, weil Hilpert damit illegal Pfahlbauten errichtet habe. Diese mussten auf Intervention des Umweltministeriums aus dem geschützten Uferbereich verschoben werden. „Wir wissen, dass das nicht richtig gelaufen ist und haben daraus Lehren gezogen“, sagte Große. Das Verhalten der Bündnisgrünen sei allerdings imageschädigend für die Stadt. „Ich habe den Eindruck, dass man nicht will, dass sich in Werder was bewegt.“ Große verwies in der gemeinsamen Pressekonferenz mit Hotelinvestor Axel Hilpert darauf, dass das Gelände des früheren Jugendtouristhotels einer Müllhalde geglichen habe, bevor das Resort gebaut wurde. „Da hat sich kein Grüner aufgeregt.“ Er wandte sich damit auch gegen die Kritik des in Werder lebenden, grünen Landeschefs Joachim Gessinger an einem Badesteg in der Resortanlage – der Zuweg führt durchs Schilf. Das überhaupt ein Badesteg gebaut werden musste, sei „schizophren“. Die Kinder könnten im Resort nicht baden. „Dabei gab es hier immer einen 15 Meter breiten Strand, davon geht der Schwielowsee nicht unter.“ Thomas Badstübner, Direktor des auf der Anlage stehenden Hotels „Seaside Garden“, hat sich zudem mit einem Brief an den Präsidenten der europäischen Kommission, Manuel Barroso, gewandt. Darin fordert er, dass der „öffentlichen Vorverurteilung der Investoren am Schwielowsee“ ein Ende bereitet wird. „Die Reisebranche reagiert auf derlei Veröffentlichungen prompt.“ Bislang scheint die Kritik dem Resort noch nicht geschadet zu haben. Axel Hilpert gab gestern eine Erfolgsbilanz des Sommers: Die Auslastung im August habe sich auf 76,5 Prozent gesteigert, im Juli seien es 68,9 gewesen. „Viele der Gäste sind Wiederholungstäter.“ Man sei stolz, als Multiplikator für die Region wirken zu könne. Bürgermeister Große bestätigte, dass die touristische Belebung inzwischen zum Beispiel auch auf Werders Insel spürbar sei. Das fast fertiggestellte Bootshaus an der Grellbucht – Winterquartier für die in der Resort-Marina liegenden Boote – bildet den Schlussakkord für den geförderten Teil des 45-Millionen-Euro-Projekts. 9,2 Millionen Euro aus der Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur sind dann geflossen, 50 Prozent vom Land und 50 von der EU. Hilpert bestätigte die Darstellung der EU-Kommission, dass die acht Pfahlhäuser nicht zum geförderten Teil des Projektes gehörten. „Ungenehmigte Bauten können gar nicht gefördert werden.“ Bereut habe er den Bau nicht: Die Häuser seien – obwohl verschoben – bis Jahresende ausgebucht.Henry Klix

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