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Kreisstraße Petzow-Ferch: Immer schön in der Spur bleiben

Schwielowsee - Testfall am Schwielowsee: Die neue Uferstraße zwischen Ferch und Petzow hat eine besondere Straßenmarkierung bekommen. Die seitlichen weißen Markierungslinien sind unterbrochen und weit nach innen gerückt, einen Mittelstreifen gibt es nicht.

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Schwielowsee - Testfall am Schwielowsee: Die neue Uferstraße zwischen Ferch und Petzow hat eine besondere Straßenmarkierung bekommen. Die seitlichen weißen Markierungslinien sind unterbrochen und weit nach innen gerückt, einen Mittelstreifen gibt es nicht. Die neuartige Bemalung geht auf die vor anderthalb Jahren vorgestellte neue „Richtlinie zur Anlage von Landstraßen“ zurück, die jetzt schrittweise bundesweit umgesetzt werden soll. Ziel der Richtlinie, so heißt es in einer Pressemitteilung der Bundesanstalt für Straßenwesen, sei es, die Sicherheit auf den Landstraßen, auf denen immer noch 60 Prozent der bei Verkehrsunfällen Getöteten zu verzeichnen seien, zu erhöhen.

Autofahrer sollen anhand der Straßenbreite und Markierung schneller erkennen, wie schnell sie fahren und wo sie überholen dürfen. Für Fernstraßen, Überregionalstraßen, Regionalstraßen und Nahbereichsstraßen sind unterschiedliche Streifen vorgesehen. Auf mehreren Versuchsstrecken werden die Vorgaben nun bundesweit in die Tat umgesetzt, so auch zwischen Ferch und Petzow. Die sechs Meter breite Straße, die im Dezember nach viermonatiger Bauzeit freigegeben wurde, gilt als Nahbereichsstraße.

Signal: Autofahrer sollen mehr aufpassen

Auf solchen Nebenstrecken sollen vor allem Unfälle verhindert werden, die durch plötzliches Verreißen des Lenkrads entstehen. Autofahrer sollen in die Mitte der Fahrbahn geführt werden. Durch die eingerückten Seitenlinien entsteht ein Sicherheitsabstand, im Begegnungsfall dürfen die Linien überfahren werden. „Die seitlichen Leitlinien und das Fehlen einer Leitlinie in der Fahrbahnmitte signalisieren dem Kraftfahrer, dass erhöhte Aufmerksamkeit erforderlich ist, sollte ein Fahrzeug entgegenkommen“, heißt es aus dem brandenburgischen Infrastrukturministerium. „Beide müssen ihre Geschwindigkeit verringern, was bei Straßen dieser Kategorie durchaus erwünscht ist.“

Wissenschaftler der TU Dresden seien zum Ergebnis gekommen, dass der Verkehrsablauf damit reibungsloser funktioniert. Die Leitlinien hätten auch einen finanziellen Aspekt, so das Ministerium: „Bewegen die Kraftfahrer ihre Autos am jeweils rechten Rand der Straße, wird der Belag dort deutlich schneller reparaturbedürftig, als wenn die Autos meist auf der Fahrbahnmitte bewegt werden.“

Zukünftig keine riskanten Überholmanöver

Deutlich größere Veränderungen stehen künftig beim Neubau von Bundes- und Landesstraßen bevor, wie der Landesbetrieb Straßenwesen Potsdam auf Anfrage bestätigte. Vielbefahrene Fern- und Überregionalstraßen sollen künftig breiter oder sogar dreistreifig ausgebaut und mit einer wechselseitigen Überholspur versehen werden, so Chefplaner Frank Schmidt. Riskante Überholmanöver in der Gegenspur sollen damit der Vergangenheit angehören.

Ein grüner Streifen soll die Richtungsfahrbahnen auf solchen Strecken deutlich voneinander trennen und das Überholverbot markieren, so Schmidt. „Die Neuerungen sind auch als Reaktion auf die breiter werdenden Lastkraftwagen und Autos und auf die demografische Entwicklung zu verstehen.“ Manche ältere Verkehrsteilnehmer hätten bisweilen Probleme, auf engen Straßen die Spur zu halten, so der Chefplaner.

Die Veränderungen seien aber eher eine Aufgabe für die kommenden Jahrzehnte als für die nächsten Jahre und würden vor allem bei Neubauten zum Tragen kommen, wie sie zwischen Beelitz und Seddin angedacht sind.

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