Potsdam-Mittelmark: In Tremsdorf laufen die Keller voll Einwohner fordern geringeren Pegelstand für den nahen Königsgraben
Nuthetal - Eine Reihe von Kellern stehen in Tremsdorf nach der letzten Regenphase mehrere Zentimeter unter Wasser, berichtete Ortsbürgermeisterin Doris Stoof jüngst im Ordnungsausschuss. Nun sei die Gemeindeverwaltung gefordert.
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Nuthetal - Eine Reihe von Kellern stehen in Tremsdorf nach der letzten Regenphase mehrere Zentimeter unter Wasser, berichtete Ortsbürgermeisterin Doris Stoof jüngst im Ordnungsausschuss. Nun sei die Gemeindeverwaltung gefordert. Sie soll von der Unteren Wasserbehörde einen geringeren Pegelstand für den nahen Königsgraben festschreiben lassen. Denn nach Meinung der Einwohner ist der Rückstau aus den Naturparkwiesen schuld an den nassen Kellern. „Es muss ein Mittelmaß gefunden werden, um weiteren Schaden zu verhindern“, erklärte Ausschussvorsitzender Heinrich Petzold in der jüngsten Gemeindevertretersitzung.
Tremsdorf liegt im Territorium des Naturparks Nuthe-Nieplitz. Der nahe Königsgraben dient als künstliche Verbindung zwischen Nieplitz und Nuthe der Hochwasserentlastung und der Entwässerung der Niederung. Durch ein erhöhtes Anstauen des Grabensystems hinter Tremsdorf sollen Wiesenflächen wiedervernässt und renaturiert werden. Dagegen hat es bereits früher schon Einwände aus Tremsdorf gegeben, weil starke Regenfälle wegen dichter Bodenschichten unter dem Dorf langsamer abfließen.
Der Förderverein Naturpark Nuthe-Nieplitz e.V. hatte 2001 ein Gutachten in Auftrag gegeben. Darin hieß es, dass der Ersatzbau des Wehres an der Schäferbrücke des Königsgrabens mit einem konkret festgelegten Stauspiegel keinen Einfluss auf die Grundwasserstände in der Ortslage Tremsdorf habe. Der Wasserspiegel läge deutlich unter den Sohlen der örtlichen Entwässerungsgräben. Diese seien jedoch nicht funktionstüchtig gewesen. Reiner Simon, Geschäftsführer des Gewässerunterhaltungsverbandes Nieplitz, erklärte dazu auf PNN-Nachfrage, dass die Wiederherrichtung der Gräben mittlerweile erfolgt sei und eine jährliche Entkrautung stattfindet. Auch jetzt sei zeitnah eine Entschlammung der Ortsentwässerung erfolgt. Vielmehr sieht auch Simon die festgelegte Stauhöhe für die Ortslage als zu hoch an und fürchtet einen Rückstau vom Königsgraben über das Entwässerungssystem in die Ortslage hinein. Er hält eine wasserrechtliche Vorgabe durch die Untere Wasserbehörde für erforderlich. Deutlich müsse festgelegt werden, wann und wie der Wasserstand im Interesse der Tremsdorfer Bürger abzusenken sei. Die Gemeindeverwaltung Nuthetal sei jetzt zuständigkeitshalber angeschrieben worden, sagt Simon. Ute Kaupke
Ute Kaupke
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