Potsdam-Mittelmark: In Werder auf der Lauer
Blitzerstatistik des ersten Halbjahres: In keiner anderen Kommune wurden so viele Verstöße geahndet
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Potsdam-Mittelmark - Das Belziger Landratsamt hat im ersten Halbjahr diesen Jahres 26 461 Temposünder zur Kasse gebeten. Außerdem wurden 745 Rotlicht-Verstöße an Ampeln geahndet. Das sind deutlich weniger als im Vorjahreszeitraum, in dem insgesamt 31482 Verstöße fotografiert wurden, wie sich aus der jetzt vorliegenden Blitzerstatistik des Landratsamtes ergibt. „Trotz positiver Tendenzen belegen die Ergebnisse erneut die Notwendigkeit von Geschwindigkeitsüberwachungen“, heißt es in einer Pressemitteilung. Die Einnahmen aus Buß- und Verwarngeldern betrugen im Landkreis im vorigen Jahr rund eine Million Euro.
Neben den 14 Starkästen kassiert die Kreisbehörde auch mittels zweier Radargeräte vom Typ „Speedoshot“, die im ersten Halbjahr fast 500 Mal an unterschiedlichen Standorten in Autos, auf flachen Stativen oder – besonders raffiniert – in einer Mülltonne versteckt waren. Bei drei Viertel dieser Kontrollen wurde Tempo 30 oder 50 in Ortschaften kontrolliert, sonst fast nur an Alleen, an denen ein 80er Limit gilt.
In keiner anderen Kommune wurden so viele Verstöße mit den mobilen Blitzern geahndet wie in Werder (Havel): 806 Fahrzeugführer bekamen hier ihr Foto mit Rechnung zugeschickt, damit waren 3,6 Prozent aller gemessenen Fahrzeuge zu schnell unterwegs. Das liegt immerhin deutlich unter dem Durchschnitts von 4,9 Prozent. Wiesenburg ist mit 10,7 Prozent Verstößen die Rasergemeinde Nummer eins in der mobilen Blitzerstatistik. Besonders brav wird währenddessen in Nuthetal gefahren, wo die geduldigen Beamten nur in zwei Prozent aller Fälle erfolgreich waren.
Satte 119,5 Stunden lagen die Ordnungshüter in Werder den Temposündern auf der Lauer. Nur in Belzig waren es mit 123 Stunden etwas mehr, wobei hier wegen der geringeren Verkehrsdichte nur rund halb so viele Fahrzeuge gemessen wurden. Teltow blieb von der mobilen Verkehrsüberwachung des Landkreises völlig verschont. In Michendorf standen die Speedoshots derweil rund 75 Stunden an den Straßenrändern, in Kleinmachnow und Schwielowsee jeweils 66 Stunden und in Stahnsdorf 57, in Nuthetal 44 und in Seddiner See etwa 35 Stunden.
Dem See-Trio geht es damit nur scheinbar etwas besser, in Seddiner See stehen mittlerweile drei Starkästen. Neu ist der Kasten, der seit April an der B2 / Ecke Kunersdorfer Straße über die Ampelphasen wacht. Doch er trägt – wie der inzwischen allseits bekannte Ampelblitzer am Güterfelder Eck – kaum dazu beim, die Haushaltslöcher des Kreises zu stopfen: An beiden Anlagen wurden im ersten Halbjahr 1,45 Millionen Fahrzeuge gemessen, nur 745 davon fuhren bei Rot.
Erfolgreicher waren die ein- oder beidseitigen stationären Tempoboxen in Treuenbrietzen, Neubensdorf, Derwitz, Groß Kreutz (Ausbau), Kleinmachnow, Gömnigk, Michendorf und Seddiner See: Von 2,75 Millionen gemessenen Fahrzeugen waren hier 18 141 zu schnell.hkx
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