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Ausgebremst. Der Citybus steht derzeit in der Potsdamer Straße oft im Stau.

© E.Bellin

Buslinien in Werder: In zwei Etappen zum neuen Buskonzept

Ab Dezember soll in Werder die Führung der drei Hauptlinien verbessert werden. Die Ortsteile müssen ein Jahr länger warten

Von Enrico Bellin

Stand:

Werder (Havel) - Ab dem Fahrplanwechsel im Dezember werden die Busverkehre in Werder neu geordnet, um mehr Menschen eine Anbindung an den Bahnhof und die Busse nach Potsdam zu ermöglichen. Wie René Poleske, Geschäftsführer der Beelitzer Busgesellschaft BVSG, den PNN auf Nachfrage sagte, soll mit Änderungen bei den Hauptlinien ab Dezember eine Vorstufe für ein eigenes Werderaner Verkehrskonzept umgesetzt werden.

„Wir werden auf den Linien nach Potsdam, Bliesendorf und beim Citybus Werder Änderungen durchführen“, sagte Poleske. Neben der bereits bekannten Taktverdichtung zur Hauptverkehrszeit, durch die sechs statt vier Busse pro Stunde nach Potsdam fahren sollen, soll die Hauptbuslinie 631 aus Potsdam in Werder künftig über die Kesselgrundstraße statt über die Eisenbahnstraße zum Bahnhof fahren. Dadurch würden mehr Wohngebiete an die Linie angebunden. Bei der Buslinie 633 aus Bliesendorf, die mit Glindow den größten Ortsteil von Werder bedient, soll künftig wieder jede Fahrt bis zum Bahnhof verlängert werden. Derzeit enden die Busse außerhalb der Hauptverkehrszeit in der Innenstadt.

Wie genau der Verlauf des Citybusses sich ändern wird, steht Poleske zufolge noch nicht fest. Da die Stadt den Verkehr bezuschusst, müsse man Änderungen erst noch absprechen.

Bis auf die Taktverdichtung nach Potsdam, die im September noch vom Kreistag beschlossen werden muss, soll es keine zusätzlichen Leistungen geben. Kilometer, die auf einer Linie mehr gefahren werden, müssen Poleske zufolge bei anderen eingespart werden. Wen das betreffen wird, konnte der Geschäftsführer noch nicht sagen.

In der vergangenen Woche hatte es bereits Gespräche zum Verkehrskonzept mit der Stadt gegeben. „Wir werden jetzt eine Arbeitsgruppe mit den Ortsbeiräten gründen, in der die Wünsche für die Anbindung der Ortsteile genannt werden können“, sagt Werders 1. Beigeordneter Christian Große (CDU). Die Vorschläge sollen dann soweit möglich in die zweite Stufe des Verkehrskonzeptes einfließen, das im Dezember 2016 umgesetzt werden soll.

Laut René Poleske sollen sich die Verbindungen aus den Ortsteilen zu den Hauptbuslinien und zum Bahnhof dann verbessern. „Wir müssen jetzt schauen, welche Vorschläge kommen und wie die finanzierbar sind“, so der Geschäftsführer. Zu welchem Anteil zusätzliche Kosten auf die Stadt und den Landkreis entfallen, sei noch nicht geklärt.

Fest steht jedoch, das nicht alle Buslinien aus den Ortsteilen bis zum Bahnhof verlängert werden können. Poleske zufolge gibt es dafür einfach zu wenig Platz. Busse, die eine Pause zwischen zwei Fahrten machen, können nur direkt auf der Adolf-Damaschke-Straße gegenüber dem Bahnhof parken, sodass Autos bei Gegenverkehr warten müssen. „In der Hauptverkehrszeit stehen dort teilweise drei Busse hintereinander, Autos kommen dann kaum noch an ihnen vorbei.“

Deshalb werde man Poleske zufolge einige Busse weiterhin am Plantagenplatz an der Haltestelle Werder Post enden lassen, wo Fahrgäste dann in Richtung Bahnhof umsteigen müssen.

Nicht zufrieden ist man bei der Beelitzer Busgesellschaft mit der Entwicklung der Buslinie 630 zwischen den Havelauen und dem Bahnhof. Vor Jahren hatte man die Linie neu eingerichtet, vorher fuhren die Busse aus Potsdam bis in die Havelauen durch. Da sie jedoch den Bahnübergang kreuzen mussten und die Schranken oft heruntergelassen sind, kam es auf der wichtigsten Buslinie Werders immer wieder zu erheblichen Verspätungen.

Die Linie 630 fährt nun im Stundentakt in die Havelauen, zur Hauptverkehrszeit halbstündlich. Eigentlich war geplant, die Busse den ganzen Tag lang fahren zu lassen. „Da die Blütentherme in den Havelauen aber noch immer nicht eröffnet ist, lässt die Auslastung der Busse stark zu wünschen übrig“, so René Poleske. Enrico Bellin

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