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Potsdam-Mittelmark: In zwei Jahren Erholungsort

Bürgermeisterin Hoppe möchte den Titel für Schwielowsee möglichst bald – auch für Geltow

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Schwielowsee - Bürgermeisterin Kerstin Hoppe (CDU) will den Titel „Staatlich anerkannter Erholungsort“ für ihre Gemeinde noch vor Ende ihrer achtjährigen Amtszeit in den nächsten zwei Jahren erlangen. „Wir sollten uns zeitnah um den Titel bemühen“, sagte sie Mittwochabend im Finanzausschuss. Hoppe verwies auf ein Vorvotum des Wirtschaftsministeriums, in dem der Gemeinde Hoffnungen auf den Titel gemacht werden. „Wir sollten die Stimmung nutzen, bevor sie verpufft.“ Hoppe betonte, dass auch Geltow in die Bewerbung einbezogen werden sollte. Das Wirtschaftsministerium hatte in dem Vorvotum zu Bedenken gegeben, dass die Verkehrsbelastung auf der B 1 „negative Auswirkungen auf den Erholungswert der Gemeinde“ haben könnte. „Die Bundesstraße in Geltow ist kein Ausschlusskriterium“, erklärte dagegen Hoppe. Gerade mit seinen touristischen Angeboten am Wasser werde der Ortsteil für die Gemeinde gebraucht.

Auch am Dienstagabend im Tourismusausschuss wurde über die Bewerbung um den Titel diskutiert. Der Geltower Gemeindevertreter Horst Bothe (CDU/FDP) erklärte dort, dass die Geltower B 1 auch durch Werder (Havel) führt. „Werder hat den Titel Erholungsort seit sieben Jahren. Die 1500 Meter Bundesstraße, die durch Geltow gehen, sollten bei der Bewerbung keine große Rolle spielen.“

Geltows Ortsbürgermeister Heinz Ofcsarik (BBS) hatte vorige Woche zu erkennen gegeben, dass er mit der Bewerbung Schwielowsees zum Erholungsort Probleme hat (PNN berichteten). Bedenken wurden jetzt auch von Roland Büchner (BBS) geäußert: Zwar sei er grundsätzlich mit der Bewerbung einverstanden. „Man sollte sich aber mit einem engen Zeitplan nicht selbst unter Druck setzen und dabei andere Projekte vernachlässigen.“ In den Gremien zeichnete sich dennoch eine knappe Mehrheit für das Finanzpaket ab, das mit Bewerbung und Zeitschiene verbunden ist: Für eine „Erholungsortentwicklungskonzeption“ werden 30 000 Euro benötigt, für ein neues touristisches Wegeleitsystem 85 000. Zudem wünscht sich das Rathaus eine Personalstelle für Tourismusmarketing. Abschließend entscheiden die Gemeindevertreter dazu am 18. Februar. Im Zuge der Diskussion bot Bürgermeisterin Hoppe bereits an, die Stelle auf 30 Stunden zu begrenzen, womit die jährlichen Kosten knapp 30 000 Euro betragen würden.

Caputh nannte sich einmal „Waldblütendorf und Strandbad“ und war bis zur Wende Erholungsort, Ferch war im vorigen Jahrhundert als Kurort bekannt. An diese Tradition wurde in den Gremien erinnert. Finanzausschussvorsitzender Jürgen Scheidereiter (BBS) betonte, dass es sich bei den Ausgaben „im Wesentlichen um Wirtschaftsförderung“ handele. Kritisch merkte er an, dass bei weitem nicht alle Unternehmen der Tourismusbranche als Mitglied des Schwielowsee Tourismus e.V. ihren Beitrag zur touristischen Vermarktung der Region leisten. „Es gibt viele Trittbrettfahrer, die von Leistungen anderer profitieren.“ Henry Klix

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