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Frischer Wind: Erneuerbare Energien spielen eine wichtige Rolle im Leitbild.

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Potsdam-Mittelmark: Innovativ und sparsam

Leitbild für die Entwicklung von Potsdam-Mittelmark bis zum Jahr 2022 beschlossen

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Potsdam-Mittelmark - Mit zukunftsorientierten Projektideen will Potsdam-Mittelmark in den kommenden Jahren sein Profil als attraktiver Wohnort und dynamischer Wirtschaftstandort schärfen. Das ist eine zentrale Aussage des Leitbildes für die Entwicklung bis zum Jahr 2022, das am Donnerstagabend vom Kreistag einstimmig bei nur wenigen Enthaltungen beschlossen wurde. Zuvor war in den vergangenen Monaten unter anderem auf einem Kreisentwicklungsforum intensiv darüber beraten worden, wie man sich den Folgen des demografischen Wandels, der Wende in der Energie- und Klimapolitik und den absehbaren Einschnitten in die kommunalen Haushalte stellen kann.

Landrat Wolfgang Blasig (SPD) betonte, dass das Leitbild ein Gemeinschaftswerk von Kreisverwaltung, Kreistag, kommunalen Amtsträgern, Einwohnern und unabhängigen Experten sei. Aus dem in vielen Passagen noch allgemein gehaltenen Papier sollen nun die Eckpunkte für konkrete Strategieprogramme und Haushaltsplanungen abgeleitet werden.

Sehr konkret sind die Vorgaben bereits auf dem Gebiet der Energiepolitik. Im Leitbild wird das ehrgeizige Ziel formuliert, bis zum Jahr 2022 den Strombedarf des Landkreises nahezu vollständig aus erneuerbaren Energien zu schöpfen. Potsdam-Mittelmark soll sich bundesweit als Kompetenzzentrum für erneuerbare Energien etablieren. Bislang wird schon gut die Hälfte des Strombedarfs zwischen Havel und Hohem Fläming aus erneuerbaren Quellen wie Biomasse sowie Wind- und Sonnenkraft gewonnen. Künftig sollen dabei verstärkt dezentrale Projekte angeschoben werden. Die bereits energieautarke mittelmärkische Gemeinde Feldheim gelte als zukunftsweisendes Projekt einer Eigenversorgung, heißt es. Beim Naturschutz wird unter anderem auf die Bedeutung der drei Naturparks und mehrerer Schutzgebiete im Landkreis hingewiesen.

Mit Blick auf die weitere Bevölkerungsentwicklung wird die Aufgabe betont, auch die berlinfernen Regionen im Landkreis zu stärken. Eckpunkte dafür seien eine bedarfsgerechte Anbindung an den Öffentlichen Personennahverkehr, der Erhalt der Schulinfrastruktur sowie der ärztlichen Grundversorgung. Auch der sinkenden Bereitschaft der Einwohner zu ehrenamtlichem Engagement müsse entgegengewirkt werden.

Im Bereich der Wirtschaft setzt der Landkreis besonders auf innovative Unternehmen. Besonders mittlere Forschungs- und Technologieunternehmen würden im Landkreis exzellente Standortbedingungen vorfinden, heißt es. Eine serviceorientierte Wirtschaftsförderung, die Nachbarschaft zu möglichen Kooperationspartnern in Berlin und Potsdam und die Nähe zum künftigen Großflughafen Schönefeld sollen als Argumente für die Standortwahl genutzt werden. Speziell geplant ist bereits, den Bereich für Wirtschaftsförderung im Landratsamt zu erweitern, neu zu gliedern und auf die strukturell unterschiedlichen Regionen des Landkreises auszurichten.

Erste konkrete Auswirkungen wird das neue Leitbild auf die Erstellung des Strategieprogramms für die nächsten Haushaltsjahre haben, das auf der jüngsten Kreistagssitzung ebenfalls einstimmig auf den Weg gebracht wurde. Bereits im Vorfeld hat die Kämmerei indes in Anbetracht sinkender Zuweisungen vom Land und steigender Ausgaben im Kreis zur Sparsamkeit aufgerufen. Mit dem Doppelhaushalt für die Jahre 2013/14 sollen nur noch Investitionen vorgenommen werden, die „unabweisbar“ sind und die ohne neue Kredite finanziert werden können. Zudem sollen die Ausgaben auf je acht Millionen Euro im nächsten und übernächsten Jahr gedeckelt werden. Danach soll das „Investitionsbudget“ schrittweise auf fünf Millionen Euro heruntergefahren werden. Im vergangenen Jahr waren es noch rund 16 Millionen.

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