Potsdam-Mittelmark: Ins Herz der Kulturlandschaft Havelobst
Erster Spatenstich für Panoramaweg durch Werders Erlebnisgärten
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Erster Spatenstich für Panoramaweg durch Werders Erlebnisgärten Werder - Auf einem Panoramaweg können Besucher künftig rund um die Stadt Werder durch Obstgärten wandern und radeln. Mit der zwölf Kilometer langen Strecke werden Gartenbaubetriebe verbunden, die direkt ab Hof verkaufen und Selbstpflücke anbieten. Landwirtschaftsminister Wolfgang Birthler vollzog gestern Abend auf der Glindower Platte den ersten Spatenstich für den Weg mitten ins Herz der Kulturlandschaft Havelobst. Unterstützt wurde er von Blütenkönigin Anja Stage und dem 1. Beigeordneten Hartmut Schröder (siehe Foto). Der Panoramaweg erschließe eine der wichtigsten, ältesten und schönsten Gartenlandschaften in Deutschland, betonte Birthler. Ausgehend vom Lenné-Park des Petzower Schlosses und der Schinkelkirche führt er vorbei am Höhenzug der „Glindower Alpen“ und dem Ziegeleimuseum nach Glindow. Dort zeigt sich von den Höhen des Telegraphen-, des Fuchs- und des Karfunkelberges die ganze Pracht der Kulturlandschaft mit ihren vielfältigen Obstanbauflächen und dem Blick auf die unverwechselbare Seenlandschaft. Von dort aus können Besucher die Obstplantagen durchwandern, im Frühling das Blütenmeer genießen, in der Erntezeit Kirschen, Äpfel und Erdbeeren kaufen oder selbst pflücken, um schließlich in Derwitz die Dorfkirche und das Otto-Lilienthal-Denkmal zu erreichen. Die Beschilderung am Wegesrand gibt Informationen zu Sehenswürdigkeiten, Betrieben sowie traditionellen Obstsorten. Eine Voraussetzung für dieses Projekt war die Neuordnung der verworrenen Eigentumsverhältnisse im Werderschen Obstanbaugebiet. Als Hindernis erwies sich das problematische Erbe der genossenschaftlichen Großraumbewirtschaftung zu DDR-Zeiten. Auf der Grundlage eines Nutzungsrechts sei seinerzeit aus betriebswirtschaftlichen Erwägungen heraus die Infrastruktur völlig verändert worden, ohne die Eigentumsverhältnisse zu berücksichtigen, erläuterte der Chef des Amtes für Flurneuordnung und ländliche Entwicklung, Axel Großelindemann. In den bereits auf Antrag betroffener Grundeigentümer angeordneten Bodenordnungsverfahren „Plessower Obstflur“, „Glindower Platte“ und „Schmergow“ werden die verworrenen Eigentumsverhältnisse nun geklärt und neu geordnet. Der erste Bauabschnitt des Panoramaweges führt mit einer Länge von 2150 Metern und drei Meter Breite von der Glindower Gartenstraße über die Bergstraße hinauf zum Fuchsberg, weiter durch die Obstkulturen zum Karfunkelberg und mündet schließlich in der Havelobstallee, die als landwirtschaftlich-touristische Erschließungsstraße neu erbaut wurde. Vorgesehen sind im Bereich der Gartenstraße 410 Meter Schwarzdecke und 570 Meter mit Betonspurbahnen. Die eigentliche Trasse des Panoramaweges wird von der Bergstraße bis zur Havelobstallee mit sandfarbenem Asphalt versehen, um sich auch optisch harmonisch in das Landschaftsbild einzufügen. Die Bauinvestition in Höhe von 320000 Euro wird zu 90 Prozent unter anderem mit Mitteln der Europäischen Union gefördert, wobei die Stadt Werder (Havel) den Eigenanteil von 10 Prozent als Teilnehmerin des Flurneuordnungsverfahrens allein übernimmt. Bereits im August dieses Jahres soll der erste Teilabschnitt des Panoramaweges freigegeben werden. Betreut wird der Ausbau von der GfL Planungs- und Ingenieurgesellschaft GmbH. Den Zuschlag für den Bau des Weges erhielt die Westhavelländische Baugesellschaft Rhinow, díe das beste Angebot vorlegte. ldg/dpa
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