Potsdam-Mittelmark: Ins kalte Wasser gesprungen Metallbauergeselle eröffnet orientalisches Teehaus

Werder - Seit Februar letzten Jahres hatte Christian Markowski eine Arbeit gesucht. Sein Ausbildungsbetrieb übernahm ihn nicht. Und nach vielen, vielen Bewerbungen kannte der Metallbauergeselle den Inhalt der Antwortschreiben schon, bevor er sie geöffnet hatte: „Tut uns Leid, Sie haben leider keine Berufserfahrung, versuchen Sie es später “.

Schließlich kreierte er mit Unterstützung seiner Eltern seinen Arbeitsplatz selber: Vor einer Woche wurde sein orientalisches Teehaus & Café „Orient“ im Werderpark, Marktstraße 1a, eröffnet. Ohne Kredit von der Bank, wie er betont: „Denn da hatte keine den Mut, mir 5000 oder 6000 Euro zu leihen.“ Alles habe er mit Freunden und Verwandten allein auf die Beine gestellt. An sich sollte die Lokalität in Potsdam in Betrieb gehen, doch viele Vermieter wollten von einem Orient-Café nichts hören – oder die Miete war zu hoch für eine Existenzgründung.

Die orientalische Einrichtung hat Markowski sich „dank Billigflügen“ selbst besorgt: Fast alles stamme aus Antalya und Umgebung, Markowski liebt diesen Flecken der Türkei, wie viele andere deutsche Touristen. „Ich finde, was wir im Urlaub genießen, zu dem sollten wir auch zu Hause stehen.“

Dann musste das Konzept geschrieben werden, ein Nachweis für die Genehmigung der Handwerkskammer Potsdam, dass das Geschäft rentabel wirtschaften kann. Schließlich ist der Göhlsdorfer ins kalte Wasser gesprungen: Zwar waren die 20 Sitzplätze in der ersten Woche nicht alle besetzt, doch die Resonanz der Besucher lässt ihn hoffen. Kaffee, 15 verschiedene Teesorten, Kuchen und belegte Brötchen gibt es hier. Irgendwann soll auch noch stilechter, türkischer Mokka dazukommen.

„Mein Teehaus soll ein Treffpunkt sein für Leute, die tolerant und kommunikativ sind.“ Christian Markowski versteht es aber auch als Antwort auf die jüngsten Nachrichten zum Umgang mit Menschen anderer Herkunft. hkx