Potsdam-Mittelmark: Interim in der Kritik
Haushaltssperre sei nicht erforderlich gewesen
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Haushaltssperre sei nicht erforderlich gewesen Michendorf - Nachträgliche Kritik gibt es am Michendorfer Kämmerer Jörg-Peter Melior wegen einer Haushaltssperre, die er in seiner Zeit als Interims-Bürgermeister im November vorigen Jahres verhängte. Davon betroffen waren Wildenbruch, Langerwisch und Wilhelmshorst. Aus Sicht der Ortsbürgermeister war die Sperre seinerzeit nicht erforderlich. „In der Jahresrechnung im März hat sich gezeigt, dass Wilhelmshorst einen Überschuss von 250000 Euro hatte“, so Ortsbürgermeister Gerd Sommerlatte (UWG). Maßnahmen wie die Brandschutzeinbauten im Jugendklub oder der Bauabschluss des Eulenkamps hätten also durchaus noch im vorigen Jahr erfolgen können. Und auch Gelder für den Weihnachtsmarkt wären noch da gewesen. Auch seine Kollegen aus Langerwisch, Wolfgang Kroll (UWG) und Wildenbruch, Manfred Bellin (Bürgerliste/FDP), üben Kritik am Vorgehen des Kämmerers. Verärgert sind sie auch, wie er auf ihre kürzliche Anfragen zu dem Vorgang reagierte: Solche Gesuche könnten nur durch die Gemeindevertretung, nicht aber durch die Ortsbürgermeister gestellt werden. „Wir sind ja alle drei Gemeindevertreter“, betonte Sommerlatte. Bürgermeisterin Jung legte auf der jüngsten Gemeindevertretung Meliors Motive dar, der selbst im Urlaub ist: Für die in den drei Gemeinden verabschiedeten Nachtragshaushalte hätten keine Genehmigungen der Nachbarorte vorgelegen. Dies sei in der Übergangszeit zur Fusion erforderlich gewesen, da in den drei Orten Vermögen verzehrt wurde. „Ob die Haushaltssperre in dieser Situation angemessen war, ist eine andere Frage“, so Jung. Sie hätte sie jedenfalls nicht verhängt, betonte sie. Melior hatte vor dem Hintergrund der Gemeindereform zwischen dem Kommunalwahltermin und der offiziellen Ernennung Cornelia Jungs zur Bürgermeisterin für fast zwei Monate die Verwaltungsgeschäfte geführt. HKX
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