Potsdam-Mittelmark: Investor für Kletterwald wirft hin Franzosen wollen Projekt in Werder verkaufen

Werder (Havel) - Die französischen Arbre & Aventure zieht sich als Investor des Kletterwaldes in Werder zurück. Das sagte der beauftragte Projektentwickler Jörg Böhm gestern auf PNN-Anfrage. Hintergrund seien die massiven Auflagen, die die mittelmärkische Bauaufsicht mit der Baugenehmigung erteilte. „Das komplette Projekt soll jetzt verkauft werden“, so Böhm. Zurzeit werde mit zwei Interessenten darüber verhandelt.

Böhm hatte bereits im September 2009 einen Bauantrag für den Kletterwald am Rande des Werderaner Stadtparks gestellt. Von Werders Stadtverordneten und dem Rathaus hatte er dafür volle Rückendeckung. Wegen erheblicher Nachforderungen, unter anderem Kompensation für die Waldnutzung, hatte sich die Baugenehmigung aber monatelang verzögert. Als sie vor zwei Monaten endlich eintraf, fanden sich darin Auflagen, von denen vorher nie die Rede war.

Für das Projekt, in das etwa 130 000 Euro investiert werden sollen, sollte laut Böhm eine Bankbürgschaft von satten 65 000 Euro hinterlegt werden. Zudem sollte zusätzlich zu den vereinbarten Kompensationen für die Waldumwandlung nun auch noch für das Kassenhäuschen auf dem Parkplatz Ausgleich- und Ersatzmaßnahmen finanziert werden. Nicht zuletzt sollten in Toiletten und Kassenhaus Heizungen installiert werden, um die Raumtemperatur im Bereich von 20 Grad Celsius halten zu können. Böhm: „Das ist ein reiner Saisonbetrieb.“

Für Böhm, der deutschlandweit 150 Kletterparks betreut und eine Vielzahl davon selbst errichten ließ, ist dieser Umgang völlig neu. „Die Auflagen sind völlig unverhältnismäßig.“ Auch für die französischen Investoren, die seit fast 20 Jahren in dem Bereich aktiv sind, sei diese Behandlung neu. Böhm vermutet, dass andere Kletterpark-Betreiber Einfluss auf die Genehmigung genommen haben. hkx