Potsdam-Mittelmark: Jeden 2. Tag im Einsatz
Die Freiwillige Feuerwehr Stahnsdorf feierte am Wochenende ihren 100. Geburtstag
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Stahnsdorf - Stolz und selbstbewusst kommen die Worte aus dem Mund von Ortswehrführer Sebastian Diwiszek: „Wir Feuerwehrleute sind immer die ersten am Einsatzort und wir sind schneller da als die Polizei!“. Anlass für das Eigenlob war der 100. Geburtstag, den die freiwillige Feuerwehr Stahnsdorf am Wochenende auf dem Dorfplatz feierte.
Als sich die Gründungsväter der Wehr am 11.April 1911 zusammenschlossen, zogen die Kameraden noch mit Wasserwagen, Spritzen und Schläuchen zum Einsatz. Auch auf Fahrrädern, ausgestattet mit Minimax-Handfeuerlöschern, rückten sie aus, um Brände zu löschen. Als Startunterstützung bekamen die 25 Freiwilligen damals 500 Mark aus der Gemeindekasse. Seither ist die technische Ausstattung gewachsen, neueste Anschaffung im Fuhrpark der Wehr ist eine Drehleiter auf einem Mercedes Fahrgestell. Die Leiter, getauft auf den Namen „Bärbel“, erreicht eine Maximalhöhe von 30 Metern Länge und kostete eine halbe Million Euro. Jahrelang hatte die Wehr darum gekämpft, einen Ersatz für die alte Leiter zu bekommen, die wegen technischer Mängel ausrangiert werden musste. Erst als Bundesmittel aus dem Konjunkturprogramm flossen, wurde die Anschaffung möglich. Heute steht auf der Wunschliste eine Fahrzeughalle, die in der Annastraße errichtet werden soll. Die Pläne dafür liegen schon bereit.
Die Kameraden sind rund um die Uhr einsatzbereit, etwa jeden zweiten Tag werden sie gerufen. Zunehmend zählen vor allem technische Hilfeleistungen wie etwa Verkehrsunfälle dazu. Daneben unterstützen die Stahnsdorfer Feuerwehrleute auch örtliche Feste und Veranstaltungen. Viele der Gäste, darunter vom Jugendtreff Clab und dem Soziokulturellen Verein Eins A, bedankten sich dafür bei dem Geburtstagskind.
Immer wieder sei die Wehr in der Vergangenheit aus betriebswirtschaftlichen Erwägungen infrage gestellt worden, bestätigt Michael Kortz, Vorsitzender des Fördervereins der Stahnsdorfer Feuerwehr. Dabei reiche schon ein Blick auf die Karte der Gemeinde, so Kortz, um erkennen zu können, dass die Entfernungen zu den einzelnen Ortsteilen sehr groß seien. Rund 50 Quadratkilometer umfasse das Gebiet Stahnsdorf und auch die Einsätze in den letzten Jahren hätten deutlich gemacht, dass eine hauptamtliche Wehr in der Region nicht ausreiche. Kortz: „Die Kritiker sind aber zunehmend leiser und weniger geworden“. Kirsten Graulich
Kirsten Graulich
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