Potsdam-Mittelmark: Jetzt bekommen wir Gräben zwischen den Ortsteilen
Eine Entlastung Michendorfs wäre durch einfache Maßnahmen herbeizuführen, mit Umgehungsstraße wird Großgemeinde zertrennt
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Eine Entlastung Michendorfs wäre durch einfache Maßnahmen herbeizuführen, mit Umgehungsstraße wird Großgemeinde zertrennt Antwort zum Leserbrief von Rainer Kurzweg am 13. Februar („Wir sind mit der Entscheidung zur Umgehungsstraße zufrieden“): Jeder kann nachvollziehen, dass die Lebensqualität in Michendorf durch den Durchgangsverkehr seit den letzten hundert Jahren gesunken ist. Eine Umgehungsstraße tut daher Not. Bloß wie und wo soll sie Michendorf entlasten? Wir leben in einer Demokratie, was bedeutet, dass die Willensbildung der Gemeinschaft oder des Staates vom Willen des gesamten Volkes abgeleitet wird. Der dahinterstehende Grundgedanke ist u.a. das Finden einer gemeinschaftlichen Lösung eines Problemes. Unzweifelbar steht fest, dass aber durch den Bau einer Umgehungsstraße nach den jetzigen Plänen Ihr Problem eigentlich nur das Problem von anderen wird. Das Argument, die neue Straße verliefe auf minderwertigen Flächen und Forst, sollte hier anders gewertet werden. Erstens muss man sich dann die Frage gefallen lassen, ob die Hauptstraße in Michendorf überhaupt schützenswürdig ist; durch die Anhäufung von Einkaufsmärkten der unteren Kategorie bietet der Ort dem Besucher ein nicht besonders gefälliges Erscheinungsbild. Sind die dort angesiedelten Unternehmen durch eine Umgehungsstraße zu schützen, dass eine Rechtfertigung des Eingriffs in die Rechte der Nachbarorte, deren Einwohner und der Natur vorliegt? Und zweitens darf auch darauf verwiesen werden, dass die geplante Variante hauptsächlich auf Langerwischer und Wilhelmshorster Boden verläuft - durch Gemeindegebietsreform jedoch auf dem Boden der Großgemeinde. Sie schreiben, dass wir alle die Straße als Chance einer neuen Struktur- und Raumplanung für die Großgemeinde Michendorf verstehen sollen. Dies ist sicherlich ein Punkt, dem Gegner der Gemeindegebietsreform zustimmen müssten. Bisher hatte wir verschiedene Orte – jetzt bekommen wir Gräben zwischen den Ortsteilen. Zur Zeit wird durch „geschickte“ Straßenführung und durch das Fehlen von befahrbaren Seitenstraßen der gesamte Verkehr über die Potsdamer Straße geführt. Eine Entlastung des Ortes wäre schon durch einfache Maßnahmen herbeizuführen. Es ist sicherlich einfach zu schreiben, Sie sind der falsche Ansprechpartner für die Klagen derer, die behaupten durch die Ortsumgehung unzumutbar belastet zu werden. Schwieriger ist es, sich mit Engagement und Sachverstand mit allen Beteiligten auf eine Lösung, welche auch gemeinsam erarbeitet werden muss, zu verständigen. Eine nicht besonders durchdachte Planung die einem in den Schoß fällt bringt einem nicht immer den gewünschten nachhaltigen Erfolg. Matthias Engst, Wilhelmshorst
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