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Bürgermeister-Stichwahl in Stahnsdorf: Jetzt wird um die Wette gelächelt

Der bisherige Bürgermeister Bernd Albers geht mit weitem Abstand in die Bürgermeister-Stichwahl am 1. Mai in Stahnsdorf. Doch die letzte Wahl zeigt, dass der Sieg längst nicht sicher ist. Und Daniel Mühlner will kämpfen.

Stand:

Stahnsdorf - Der Abstand der beiden Stahnsdorfer Bürgermeisterkandidaten, die am 1. Mai in die Stichwahl gehen werden, scheint gewaltig. 48,8 Prozent der Stimmen holte Amtsinhaber Bernd Albers (BfB/BVB) am Sonntag, 29,3 Prozent Daniel Mühlner. Kann der CDU-Bewerber jetzt einpacken? Hat der Bürgermeister das Rennen schon gemacht, kann er sich schon auf die zweite Amtszeit vorbereiten? Ist die Stichwahl nur noch eine Formalie? All das darf bezweifelt werden, denn jetzt gilt: neues Spiel, neues Glück.

Mancher wird sich am Sonntagabend an die Stahnsdorfer Bürgermeisterwahl vor acht Jahren erinnert haben. Damals ging Albers bei fünf Kandidaten mit einem Ergebnis von 34 Prozent in die Stichwahl. Obwohl die damalige SPD-Kandidatin Ruth Barthels im ersten Wahlgang sechs Prozent mehr eingefahren hatte, unterlag sie im zweiten. Und zwar nicht mal knapp: Albers holte 57 Prozent, die Wahlbeteiligung war mit knapp 42 Prozent allerdings erbärmlich. Es ist nicht undenkbar, dass es diesmal umgekehrt läuft für den Amtsinhaber.

Die meisten Stahnsdorfer gaben Bernd Albers am 17. April noch den Vorzug

Soll es in Zukunft darum gehen, die Gemeinde zwischen Berlin und Potsdam auf Kurs zu halten oder auf einen neuen Kurs zu bringen? Die Wahlbeteiligung von 58,4 Prozent vom 17. April erzeugt ein repräsentativeres Bild dessen, was sich die Wähler wünschen. Die meisten Stahnsdorfer haben am Sonntag zwischen vier Kandidaten zwar noch Bernd Albers den Vorzug gegeben. Sein Ergebnis von knapp 49 Prozent bedeutet aber auch: Gut 51 Prozent der Wähler möchten einen neuen Kurs.

Wie sich die Grünen und die SPD jetzt verhalten, ob sie CDU-Kandidat Mühlner unterstützen und ihm dafür womöglich Zugeständnisse für die nächste Wahlperiode abringen, kann den Abstand zwischen den beiden Bewerbern schnell schmelzen lassen. Beide Ortsgruppen berieten sich am späten Montagabend noch zum weiteren Vorgehen. Entscheidend wird außerdem sein, wer es schafft, seine Klientel auch für den zweiten Wahlgang zu mobilisieren.

Das heißeste Eisen im Wahlkampf: Die Feuerwehr-Wache

Albers hat noch Sonntagnacht damit begonnen, seine Wahlplakate mit Aufklebern zu ergänzen: „Stichwahl am 1. Mai“. Und er hat in seiner Funktion als Bürgermeister noch etwas anderes vor: Er will jetzt einen Förderantrag für einen Neubau des Feuerwehrdepots in der Annastraße stellen – und packt damit das heißeste Eisen des Wahlkampfs an.

Nach der jüngsten Weichenstellung für eine neue Gesamtschule des Landkreises auf dem Kleinmachnower Hoffbauer-Campus (PNN berichteten) sei das Gemeindegrundstück neben dem Rathaus, das zuletzt für die Schulpläne vorgehalten wurde, ja nun wieder komplett frei, um dort zügig und mit Fördergeldern ein Feuerwehrdepot zu errichten, sagte Albers am Montag den PNN. Einen Antrag von CDU und SPD, ein nicht weit entferntes Grundstück im Kutenwald dafür zu nutzen, hatte seine Verwaltung, unter anderem wegen der Preisvorstellungen des Waldeigentümers, kassiert. Jetzt müssten Fördergelder gesichert werden, die es laut Albers in der erwarteten Höhe von 50 Prozent nur noch bei einer zügigen Errichtung des Depots geben werde. Und die sei nur auf dem Gemeindegrundstück in der Annastraße möglich.

CDU-Kandidat Mühlner will weiter kämpfen

Daniel Mühlner, der sich für die kleine neue Ortsmitte in der Annastraße etwas anderes als einen Feuerwehrstandort wünscht, wird es womöglich schwerer haben, in ähnlicher Form öffentlich aktiv zu werden. Doch er will um weitere Stimmen kämpfen, freue sich darauf, auf der Straße mit den Stahnsdorfern ins Gespräch zu kommen und sie zu überzeugen, sagte der CDU-Mann am Montag den PNN. „Ich glaube, wir unterbreiten ein gutes Politikangebot und auch ein gutes personelles Angebot.“

Das Ergebnis vom Sonntag spiegele nicht seine Erfahrungen aus den Straßenwahlkämpfen wider, sagte Mühlner. Eine Aussage, die übrigens auch Bernd Albers trifft. Bis zum 1. Mai wird um die Wette gelächelt – und nur einer von beiden wird das gute Gefühl am 1. Mai mit dem Ergebnis in Übereinstimmung bringen können.

Lesen Sie hier mehr über die beiden Kandidaten:

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