Potsdam-Mittelmark: Jugend forscht im Erlebnisgarten
Bei Christine Berger in Petzow wurde gestern die Brandenburgische Sanddornsaison eröffnet
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Werder · Petzow – Ganz im Zeichen der Jugend stand gestern die offizielle Eröffnung der brandenburgischen Sanddornsaison im Petzower Fruchterlebnisgarten von Christine Berger. Vorgestellt wurde das neue Forschungsprogramm Sanddorn am Werderaner Ernst-Haeckel-Gymnasium von Ragna Iwers und Michael Grieger aus der 9. Klasse.
Angebunden ist es im Wahlpflichtfach Bio-Chemie unter Leitung der Lehrerin Antje Buchwald . Dabei soll es besonders um den Sanddorn als Heil- und Arzneimittel gehen. Eine Schülergruppe hat sich zum Beispiel das Ziel gestellt, eine Sanddornentgiftungstablette zu entwickeln: Eine Neuerung mit großem Praxisnutzen, hoffen die Schüler. Altbekannt ist ja, dass Sanddorn auf vielfältige Weise hilft, die Gesundheit zu stählen.
Das griff auch Landrat Lothar Koch auf, als er von den Tourismuspotenzialen im Landkreis sprach. Ebenso wie das Spargelanbaugebiet sei die Sanddornregion mittlerweile zu einem Magneten für Ausflügler geworden. In diesem Zusammenhang begrüßte der Landrat auch ein zweites Projekt der Werderaner Gymnasiasten. Spontan waren sie auf die Idee gekommen, einen Sanddornlehrpfad anzulegen. „Bei uns auf dem Gelände habt ihr alle Möglichkeiten zur Entfaltung“, lud Christine Berger die jungen Leute sofort ein. „Wir helfen euch gern dabei, aber die Pflege müsst ihr übernehmen.“
Damit wird das Projekt Sanddorn des Werderaner Gymnasiums wohl nicht nur über ein Schuljahr laufen. So sieht es jedenfalls Schulleiter Jörg Ritter. Für ihn sei besonders die Tatsache wichtig, dass bei diesem Schulprojekt erstmals eng mit einem einheimischen Unternehmen zusammengearbeitet werde. „Hier erhalten die Teilnehmer eine große Portion praktischer Erfahrungen und sehen, welche Entwicklungsmöglichkeiten es in der Region gibt.“ Für 2008 ist schon ein weiteres Projekt geplant: die Bildung einer Schülerfirma.
„Der Frucht-Erlebnis-Garten wird immer stärker gezielt besucht“, konstatierte Werders Bürgermeister Werner Große, „weil der Sanddorn hier eine Alleinstellungsmerkmal ist“. Im vorigen Jahr kamen mehrere Tausend Besucher allein zum herbstlichen Erntefest. So wird es auch heute und morgen jeweils ab 10 Uhr sein. Angeboten werden Führungen durch die Produktion, Fahrten auf die Plantage. Nachmittags gibt es Kinderprogramme und Live-Musik.
Allein über 50 Sanddornerzeugnisse werden von der Firma Berger produziert. „Mit Säften und Süßmost fing es 1970 an“, berichtete der „Urvater“ des Sanddornanbaus im Werderaner Raum, Hans-Joachim Albrecht. Schnell habe die Frucht auch Eingang in die Pharmazie gefunden. Und jährlich werden zur Grünen Woche in Berlin neue Leckereien mit Sanddorn vorgestellt. Die jüngste Kreation: Eberswalder Bratwurst und Steaks mit dem pikanten Geschmack des Sanddorns.Wolfgang Post
Wolfgang Post
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