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Potsdam-Mittelmark: Jugendklub auf Protestkurs

Vorstand wehrt sich gegen Dauerprovisorium / Ab morgen Unterschriftensammlung

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Vorstand wehrt sich gegen Dauerprovisorium / Ab morgen Unterschriftensammlung Schwielowsee-Caputh. Der Jugendklub Caputh will mit einer Unterschriftensammlung gegen die „Hinhaltetaktik“ der Gemeindevertretung Schwielowsee vorgehen. Nach Angaben von Klubvorstand René Christ würden ab Sonnabend Listen ausgelegt, um Druck auf die Kommunalpolitiker und die Bürgermeisterin Kerstin Hoppe (CDU) auszuüben. Hintergrund ist die offene Frage über den künftigen Verbleib des Klubs. Das Jugendklubhaus auf dem Areal des Caputher Schlossparks wurde im August vorigen Jahres für Sanierungsarbeiten frei gezogen. Doch bei der Entkernung wurden wertvolle, historische Einbauten im denkmalgeschützten, ehemaligen Wirtschaftshaus des Schlosses festgestellt. In der Gemeinde kam die Frage auf, ob die damit steigenden Sanierungskosten im Verhältnis zur künftigen Nutzung durch Jugendliche stehen würden? Eine Antwort steht aus, seit einem Baustopp im Juni 2003 ruht der See. Dabei sollte der Klub seit einem halben Jahr in das sanierte Haus zurückgekehrt sein. Auf die Einlösung eines Versprechens von Ortsbürgermeister Holger Teichmann (FDP), dass es in Abstimmung mit Grundstücksnachbarn im und am Schlossparkareal eine schnelle Lösung auch für den Jugendklub geben werde, wartet der Klubvorstand vergebens. Die Bedingungen in der Villa Bergmann, deren Obergeschoss den Jugendlichen provisorisch zur Verfügung gestellt wurde, seien desolat, betonen die Vorstandsmitglieder René Christ, Ronny Makswittat und Jan Engelbrecht. „Unser Stammpublikum rennt uns hier weg“, sagte Jan Engelbrecht. „Wir hatten früher 15 und abends bis zu 30 Besucher“, ergänzt Christ. Jetzt würden noch vier bis höchstens sechs Jugendliche den Weg zum Klub finden, vor allem um die Angebote des Internetcafés zu nutzen. Das Provisorium sei zu eng. „Die Leute treten sich auf die Füße“, sagt Ronny Makswittat. „Die wöchentliche Disko, die viele mit uns verband, ist hier gar nicht möglich.“ Nicht nur die Besucher, auch die zahlenden Vereinsmitglieder schwinden: Statt 50 würde es nur noch etwa 15 geben. Dabei habe man jahrelang beispielhafte auch für das Land Brandenburg Arbeit geleistet. Diese Arbeit stehe jetzt auf dem Spiel, fürchtet René Christ. Er fordert, dass die Gemeinde „schnellstens Farbe bekennt“. Über einen anderen Standort könne man reden, wenn gleichwertige Bedingungen wie früher bestehen. Dass die Jugendlichen 383 Arbeitsstunden zur Vorbereitung der Sanierung ihres Klubhauses leisten, „um in die Wüste geschickt zu werden“, dürfe sich aber nicht wiederholen. Unter anderem hatten sie die Dielung vom Dach aufgenommen, dass sich später als DDT-verseucht heraus stellte. Henry Klix

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