Potsdam-Mittelmark: Jugendklub Michendorf bekommt Planstelle
Michendorf - Für die Betreuung des Michendorfer Jugendklubs soll jetzt eine feste Stelle in der Gemeindeverwaltung eingerichtet werden. Damit soll die Zeit personeller ABM-Provisorien und Notlösungen ein Ende haben, zur Zeit kann der Klub nur an zwei Tagen pro Woche geöffnet werden.
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Michendorf - Für die Betreuung des Michendorfer Jugendklubs soll jetzt eine feste Stelle in der Gemeindeverwaltung eingerichtet werden. Damit soll die Zeit personeller ABM-Provisorien und Notlösungen ein Ende haben, zur Zeit kann der Klub nur an zwei Tagen pro Woche geöffnet werden. Mit großer Mehrheit beschlossen die Gemeindevertreter am Montagabend die Einrichtung einer 30-Stunden-Stelle. Ein Antrag der CDU, stattdessen die Wilhelmshorster Jugendklubleiterin von 30 auf 40 Stunden aufzustocken, fand keine Mehrheit. CDU-Fraktionschef Reinhard Erkens hatte vergeblich auf die Finanzlage der Gemeinde verwiesen. Eine ortsübergreifende Jugendarbeit müsse zudem Anliegen der Gesamtgemeinde sein, sagte er. „Es ist klar, dass diese Aufgabe nicht von einer Person geleistet werden kann.“ Die Vollzeitstelle könne aber der Kristallisationspunkt sein, von dem aus weitere Partner und Jugendliche gewonnen werden können, sagte Erkens. Auch Bürgermeisterin Cornelia Jung sprach sich für diese Lösung aus: Zum Beispiel könnten auch Sozialarbeiter in der Ausbildung für ein Entgelt in Michendorf beschäftigt werden. Sozialausschusschef Gerhard Mühlbach (SPD) widersprach, dass der CDU-Vorschlag zulasten der Wilhelmshorster Jugendarbeit gehen würde. „Die Klubleiterin arbeitet doch sowieso schon 40 Stunden und wird jetzt weitere Aufgaben bei der Ganztagsbetreuung an der Wilhelmshorster Schule übernehmen.“ Es sei zwar richtig, dass die Jugendarbeit besser koordiniert werden müsse. „Dies sollte aber schrittweise passieren“, sagte Mühlbach. Der Ortsteil Michendorf brauche einen Treffpunkt und Ansprechpartner für Jugendliche – gerade auch für diejenigen, die nicht in Vereinen oder auf anderer Ebene organisiert sind. Gerd Sommerlatte (UWG) ergänzte, dass es um die „Kernbildung derjenigen geht, die sonst draußen auf der Straße rumrennen und vielleicht noch Blödsinn anstellen“. Die feste Stelle wird die Gemeinde nächstes Jahr 20500 Euro kosten. Womöglich besteht aber die Chance einer Förderung: Nach Angaben der Bürgermeisterin stehe man in der Prioritätenliste für das 610-Stellen-Programm ganz oben auf der Nachrückerliste des Kreises. „Im November waren wir noch auf Platz 2.“ Jung hofft deshalb, dass es bis März eine Förderzusage gibt. Die Gemeinde müsste dann nur ein Drittel der Kosten übernehmen. Bis dahin solle die Stellenbesetzung noch warten. Probleme kommen aber auch wegen eines dauerhaften Jugendklubstandort auf die Mandatsträger zu: Weil die Bauaufsicht Bedenken zum Brandschutz in der derzeit genutzten Baracke neben der Michendorfer Feuerwehr hat, wird über Alternativen nachgedacht. Bis Januar will die Verwaltung Lösungsvorschläge vorlegen. Jung: „Kosten werden dabei auf jeden Fall entstehen.“ Henry Klix
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