Potsdam-Mittelmark: Jugendliche froh über Begleitung

Seit 1. Januar ist Petra Borowski als Jugendkoordinatorin der Gemeinde Schwielowsee tätig. Borowski soll die Arbeit in den drei Jugendklubs in Caputh, Ferch und Geltow steuern und die Jugendlichen der drei Ortsteile zusammenbringen. Im PNN-Interview berichtet sie über ihre ersten Erfahrungen.

Wie sind sie den Jugendkoordinatorin geworden?

Geworden kann man eigentlich nicht sagen. Ich bin vor zehn Jahren als Jugendclubleiterin in Caputh eingestiegen und habe diese Arbeit neun Jahre lang gemacht. Nach anderthalb Jahren Erziehungsurlaub bin ich an meinen alten Arbeitsplatz zurückgekommen. Dazwischen lag die Gemeindegebietsreform. Es gibt ja nicht nur Jugendliche in Caputh, sondern auch in den zwei anderen Ortsteilen der Gemeinde. Deshalb koordiniere ich seit 1. Januar als Jugendkoordinatorin die Jugendarbeit der Gemeinde Schwielowsee

Gibt es jetzt einen anderen Jugendclubleiter in Caputh?

Nein, ich bin nunmehr für alle Jugendlichen der Gemeinde Schwielwosee zuständig. Alle drei Jugendeinrichtungen werden ehrenamtlich geführt und ich bin der Ansprechpartner in der Verwaltung.

Welche Ziele verfolgen Sie mit Ihrer jetzigen Arbeit?

Derzeit bin ich noch auf der Suche, sprich die Großgemeinde kennen zu lernen und wie es in den jeweiligen drei Jugendeinrichtungen aussieht beziehungsweise wo Freizeitgestaltung betrieben wird. Ich habe die Jugendlichen kennen gelernt, ihre Räumlichkeiten besucht und mir einen Einblick verschafft, was sie für Vorstellungen haben. Ich muss mir ihre Freizeitgestaltungen anschauen und überlegen, wie ich mit Vorschlägen eingreifen kann. Ob es Fahrten oder Projekte sind, muss ich davon abhängig machen, wie die Jugendlichen leben, arbeiten und ihre Freizeit gestalten.

Es soll ja künftig auch Zusammenkünfte der Jugendlichen aller drei Ortsteile geben. Wie wollen Sie das anfangen?

Beginnen würde ich damit, dass ich in den Clubs in Caputh, Ferch und Geltow versuche, Projekte anzubieten, die sie innerhalb ihrer Räumlichkeiten oder ihres Ortes etwas auf die Beine stellen, zum Beispiel zur Ortsgeschichte oder zur Geschichte ihrer eigenen Jugendeinrichtung. Wenn sich in den Clubs etwas etabliert hat, würde ich als Ziel haben, dass die drei Ortsteile sich treffen und ihre Projekte den anderen vorstellen. Vielleicht können dann auch Vertreter aus den jeweiligen Clubs zusammen ein Projekt umsetzen, das man im Rahmen der Gemeinde Schwielowsee vorstellen kann.

Im vorigen Jahr wurde der neue Jugendklub im Bürgerhaus Caputh eingeweiht. Wie fühlt sich die Caputher Jugend in ihren neuen Räumlichkeiten?

Die Jugendlichen aus Caputh haben im März des vergangenen Jahres ihr neues Domizil bezogen. Nach einem dreiviertel Jahr der Eingewöhnung fühlen sie sich wohl. Eigene Ideen bei der Gestaltung der Räumlichkeiten sind bereits verwirklicht.

Wie sieht es mit den Jugendeinrichtungen in Ferch und Geltow aus?

In beiden Ortsteilen treffen sich die Jugendlichen in regelmäßigen Abständen. Im Ortsteil Ferch in der Burgstraße 1, und in Geltow wird gemeinsam ein Objekt mit dem Waffengefährtenverein genutzt. In Gesprächen haben mir die Jugendlichen mitgeteilt, dass sie froh darüber sind, dass ich sie in Zukunft bei der Arbeit begleite und unterstützen werde.

Was ist aus dem Gedanken geworden, ein Jugendparlament zu errichten?

In der jüngsten Sitzung des Kulturausschusses hat der Vorsitzende dies angeregt. Unsere Jugendlichen seien die Gemeindevertreter von morgen, sagte Herr Hartmann. Es ist so, ich möchte dazu beitragen, dass das Interesse bei den Jugendlichen für Politik verstärkt geweckt wird. Ich nehme die Idee mit in die Jugendclubs und werde mir noch etwas dazu überlegen. Ich möchte aber auch nicht, dass die Jugendlichen mit der Idee vor den Kopf gestoßen werden. Ich schaue, ob Interesse besteht, dass sich jeweils drei Jugendliche aus Ferch, Geltow und Caputh am Jugendparlament beteiligen, um sich in die Politik einzuklinken. Vielleicht bildet sich daraus mal auch politischer Nachwuchs.

Das Interview führte Ivonne Büchner