Potsdam-Mittelmark: Jugendparlament aufgelöst
Jugendliche in Michendorf verzichten auf Mitsprache
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Michendorf - Das Michendorfer Kinder- und Jugendparlament (Jupa) hat sich aufgelöst. Das bestätigte deren Vorsitzende, die 16-jährige Jeanine Artz. Auslöser ist unter anderem das dreijährige Ringen um den Fahrradparcours zwischen Hasen- und Igelweg. „Das hatte sich so lange hingezogen, dass wir ziemlich demotiviert waren, ein neues Projekt zu starten“, sagt Jeanine Artz.
Aber auch der Aufwand wurde zunehmend als Belastung empfunden: „Im nächsten Jahr kommen wir in die zehnte Klasse, da haben wir mehr Prüfungen und weniger Zeit.“ Zuletzt war das Parlament, das mit 15 Jugendlichen startete, nur noch von vier bis fünf Jugendlichen aufrechterhalten worden.
Protokolle schreiben, Gemeinderatssitzungen besuchen, so ein Gremium selbst zu organisieren, das ist aus Sicht der Michendorfer Jugendsozialarbeiterin Romy Stegmann auch sehr viel verlangt. Auch Ulrike Wunderlich, die zusammen mit Katja Artz (SPD) 2010 den Grundstein zu einem neuen Jugendparlament legte, bedauert die Auflösung. Auch aus ihrer Sicht wurden an die Jugendlichen hohe Aufgaben gestellt.
Ein weiteres Problem, das die Auflösung begünstigte, sei der fehlende Nachwuchs, erklärte die Jugendsozialarbeiterin. „Bereits das erste Parlament in der Gemeinde hatte sich damals aufgelöst, weil die Jugendlichen für die Ausbildung und das Studium weggezogen sind“, so Stegmann. Politik mit dem Alltag zu verbinden sei eben nicht leicht. Am Mittwoch war das Rathaus für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. es
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