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Potsdam-Mittelmark: Junge Kreative lassen Bäume in den Himmel wachsen

Jahresausstellung der Jugendkunstschule im Bürgerhaus Teltow

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Jahresausstellung der Jugendkunstschule im Bürgerhaus Teltow Von Kirsten Graulich Teltow. „Wir arbeiten, wenn wir Freude haben wollen", beschreibt Zirkelleiter Hans-Jürgen Brauer die schöpferische Atmosphäre an der Jugendkunstschule (JKS) Teltow. Die jüngste Jahresausstellung im Bürgerhaus lässt keinen Zweifel an seinen Worten. Lebhafte Farben und fantasievolle Details auf den Bildern teilen dem Betrachter viel von der Entdeckerfreude der jungen Maltalente mit. Beliebtes Thema des Mal- und Zeichenkurses ist die Altstadt, die mal vom Ufer des Teltowkanals oder vom Gelände des Zementwerkes betrachtet wird, doch stets überragt vom Kirchturm. Wichtiges Thema sind aber auch die Kursteilnehmer selbst, wie zahlreiche Porträts zeigen. Zur Ausstellungseröffnung am Sonntag waren neben den jungen Künstlern und ihren Eltern einige neu gewählte Stadtverordnete gekommen. Den Parteienvertretern legte Bürgermeister Thomas Schmidt (SPD) nahe, sich weiterhin für die Einrichtung zu engagieren. „Bisher haben wir keine Abstriche bei finanziellen Zuwendungen für die Jugendkunstschule gemacht", hofft Schmidt bei den künftigen Haushaltsdebatten auf Unterstützung aller Fraktionen, um die finanzielle Basis der JKS zu sichern. Vor allem die Qualität des breiten Angebotes gelte es zu erhalten, dessen Palette von Malen, Töpfern und Basteln bis zum Videoschnitt reicht. Die idealen Arbeitsbedingungen im Bürgerhaus, lobte auch Keramik-Zirkelleiterin Birgit Asmuß. Wie gut das Angebot angenommen wird, beweist die Formenvielfalt ihrer drei Kurse. Deren Ergebnisse bevölkern in der jüngsten Ausstellung Fensterbretter und Vitrinen: glasierte und unglasierte Schalen, Gefäße, Tierskulpturen und Masken. Asmuß bestätigte: „Mehrmals in der Woche wird der Brennofen in Betrieb genommen". Aufmerksamkeit von Besuchern zog auch die temperamentvolle Farbigkeit auf Zeichnungen des Zirkels der Behinderten an. Da wachsen die Bäume buchstäblich in den Himmel und Zirkelleiter Kurt Zieger hat erfahren: „Manche Bilder lassen mich einfach staunen und es kommt vor, dass auch ich Anregungen für eigene Arbeiten bekomme". Der kreative Prozess äußere sich meist spontan, weil die Teilnehmer ihre Ideen unmittelbar umsetzen. So wie Dagmar Soubohn, die eines Tages auf farbigem Papier malen wollte. Auf das grüne Papier setzte sie leuchtendes Gelb gegen Rot und Blau so unbefangen, dass mancher glauben könnte hier habe van Gogh Pate gestanden. Als „kleinsten und unspektakulärsten Kurs", stellte Manfred Dietel seinen Videokurs vor, wobei sich „klein“ mehr auf die Teilnehmerzahl beziehe, da nur ein Schnittplatz im Hause verfügbar sei, erklärte Dietel. Als unspektakulär, schätzte er dagegen die Öffentlichkeitsarbeit ein, weshalb er demnächst noch mehr in Schulen für den Kurs werben wolle. Das Angebot reiche dabei von der Aufnahme bis zum Schnitt, so Dietel. Ein weiteres noch ungenutztes Angebot der JKS sind 25 Motivtafeln, die seit drei Jahren auf Veröffentlichung warten, wie Hans-Jürgen Brauer am Sonntag informierte. Ursprünglich waren sie als Wandbild für einen Wohnblock der Teltower Wohnungsgenossenschaft vorgesehen. Nun wünscht sich der Zirkelleiter, dass vielleicht im nächsten Jahr die „Tafeln irgendwann an irgendeiner Teltower Hauswand angebracht werden".

Kirsten Graulich

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