Potsdam-Mittelmark: Junges Kamel aus Zirkus ausgerissen Passantin erschrak, stürzte und verletzte sich

Teltow - Gebissen, umgerannt, angerempelt: Was genau das Kamel, das am Mittwoch aus dem Circus „Magic“ in Teltow ausgebrochen war, nun getan hat, darüber herrschte zunächst Verwirrung. Klar ist, eine 44-jährige Frau stürzte in Folge der überraschenden Begegnung mit dem Jungtier und verletzte sich an der Hand. Sie wurde in einem Krankenhaus ambulant behandelt. Der Vorfall ereignete sich am Kreisverkehr zwischen Lichterfelder Allee und Schönower Straße, auf dem angrenzenden Gelände gastiert auch der Zirkus. Das erst elf Monate alte Tier hatte offenbar gegen 16 Uhr aus dem Freigehege des Zirkus ausbrechen können, weil der Elektrozaun, der das Gelände sichert, kurzzeitig nicht unter Strom stand.

Zunächst war man davon ausgegangen, dass das Tier den Strom durch sein dickes Winterfell nicht gespürt hatte. Nach Aussage von Zirkusdirektor Samuel Endres wurde die Frau weder umgerannt noch gebissen. Sie und ihre Begleiterin hätten das Tier auf sich zurennen sehen und seien geflüchtet, dabei sei die Frau gestolpert und gestürzt. Endres Sohn Milano konnte das Jungtier kurz darauf wieder einfangen, der Direktor selbst war nicht vor Ort.

Die Polizei hat den Vorfall aufgenommen, die verletzte Frau hat aber bisher keine Anzeige erstattet. Der Circus „Magic“ ist ein Familienbetrieb, seit fünf Jahren tourt er vor allem durch Brandenburg. Dass Tiere ausbrechen, käme durchaus vor, sagt Samuel Endres. „Aber Kamele sind keine aggressiven Tiere, die sind wie Kühe, haben nur Fressen und Schlafen im Kopf.“ Das ausgerissene Jungtier wird noch gesäugt, dennoch wiegt es bereits rund 100 Kilogramm. Das Gelände, auf dem der Zirkus vom 17. bis zum 27. Februar gastiert, gehört einem privaten Eigentümer. Ariane Lemme