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Potsdam-Mittelmark: Kahlschlag an der Burgfischerei Rodungen auf den Nuthewiesen gehören zum Gewässerplan

Nuthetal. Holzeinschlag an der Nuthe: 25 stattliche Pappeln, die bisher das Flussufer gegenüber der Burgfischerei in Bergholz-Rehbrücke säumten, sind gefällt worden und werden nun zu Kleinholz verarbeitetet.

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Nuthetal. Holzeinschlag an der Nuthe: 25 stattliche Pappeln, die bisher das Flussufer gegenüber der Burgfischerei in Bergholz-Rehbrücke säumten, sind gefällt worden und werden nun zu Kleinholz verarbeitetet. Für manche Wanderer ein betrüblicher Anblick, aber der Einschlag hat seine Gründe: Die Bäume waren Mitte der 1950er Jahre im Auftrag der damaligen Wasserwirtschaftsdirektion gepflanzt worden, sind also rund 50 Jahre alt und haben damit ihr Lebensalter erreicht. Der Bundesgerichtshof hat jüngst in einem Urteil festgestellt, dass schon 30 Jahre alte Pappeln eine Gefahr für die Verkehrssicherheit darstellen, dass sie Schäden auf Grundstücken verursachen können. Also war Bauer Olaf Killat, auf dessen Grundstücken die Baumriesen standen, zum Handeln verpflichtet. Er hofft, einen Abnehmer für die ordentliche Holzmenge zu finden. Als Bauholz taugt es nicht, aber „für die Herstellung von Spanplatten wäre es gut geeignet", so Killat, der mit moderner Technik aber auch mit viel Muskelkraft am Zerkleinern der Stämme arbeitet. Dass die Fällaktion völlig korrekt war, wird vom Landesumweltamt in Potsdam bestätigt. „Der Eigentümer wäre ja haftbar, wenn jemand durch abbrechende Äste zu Schaden käme", so deren Stellungnahme. Gleichlautend äußert sich das Amt für Flurneuordnung in Brieselang. „Wir haben den Gewässerplan genehmigt", so die Auskunft. Unter der Regie dieses Amtes erfolgt die Renaturierung der Nuthewiesen zwischen dem Nuthedamm in Drewitz und dem Stöckerwehr nahe der Autobahn bei Saarmund. Vor allem mit der Wiederbelebung von ehemaligen Flussläufen wird der notwendige Grünausgleich für die Versiegelung von Flächen im Filmpark Babelsberg geschaffen. Auch der Wegebau gehörte dazu, wie am Dürrewiesengraben. „Wir sind sehr gut vorangekommen", meinen die Projektbetreuer von Brieselang. Derzeit werden noch Bäume gesetzt und es wird Rasen ausgesät, so vor dem inzwischen planierten Gelände neben dem einstigen „Intershop"-Großhandelslager in Drewitz, gegenüber der Königsbrücke. Bereits im Juni dieses Jahres sollen die Renaturierungsarbeiten abgeschlossen sein. Horst Killat, Seniorchef der Burgfischerei, die rund 60 Hektar Land in der Nuthe-Niederung bewirtschaft, ist mit einigen Formen der Renaturierung nicht ganz glücklich. „Die Wiesen waren immer eine Wirtschaftsfläche, nun wird daraus auf weiten Strecken eine Parklandschaft" sinniert er. Länger wird es noch mit der Bodenneuordnung im Nuthetal dauern, denn Klärung der Eigentumsansprüche bei vielen Parzellen ist mühsam. Wie berichtet, hatte sich sich vor längerem deshalb eine Interessengemeinschaft gebildet, die von Olaf Killat als Vorsitzender geleitet wird. G. Jopke

G. Jopke

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