Kleinmachnow: Kahlschlag für einen guten Zweck
In Kleinmachnow werden derzeit an vielen Orten Bäume abgeholzt, auch im Waldstück am Stolper Weg. Einige Kleinmachnower reagieren aufgebracht, doch die Fällungen haben einen Grund.
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Kleinmachnow - Kahlschlag in Kleinmachnow? Vielerorts purzeln im Gemeindegebiet gegenwärtig die Bäume: ob am Bauplatz für den Kirchenneubau im Alten Dorf oder an der Schopfheimer Allee für eine Lärmschutzwand. Seit Ende Januar regiert auch am Stolper Weg die Axt. Ist der Kahlschlag gerechtfertigt?, fragten sich nicht nur aufgebrachte Kleinmachnower, sondern auch der Gemeindevertreter Thomas Singer (Linke), der selbst unmittelbar am Waldrand wohnt.
Wie Singer in einer Antwort auf seine Anfrage ans Rathaus erfuhr, hat alles seine Berechtigung. Die Baumfällungen am Stolper Weg dienten dazu, den Waldbestand, der vom jugendlichen ins reife Alter übergehe, fachgerecht zu lichten, heißt es in der Antwort. Auch für die Anwohner habe dies Vorteile. Durch die Baumkronen, die seit 1997, als viele Anwohner neu in den Stolper Weg zogen, dichter geworden sind, fällt wieder mehr Licht. Da aus Naturschutzgründen nur bis Ende Februar gefällt werden darf, müsse schnell gearbeitet werden.
Die Antwort, die der Linken-Politiker auf seine Anfrage am Donnerstag in der Gemeindevertretersitzung erhalten hatte, hat er in einem Schreiben zusammengefasst, in Briefumschläge gesteckt und an alle Anwohner verteilt. Künftig, so forderte er, solle eine solche Informationslücke nicht mehr entstehen und die Öffentlichkeit vorab über derlei Aktionen informiert werden. „Gerade bei Baumfällungen sind die Kleinmachnower hellhörig“, erklärte er. Die Kosten für die Fällungen tragen die Eigentümer: Im Falle der Schopfheimer Allee ist das die Internationale Schule BBIS, bei den Fällungen im Alten Dorf die Evangelische Kirche als Bauherr.
PNN
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