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Potsdam-Mittelmark: Kampf mit harten Bandagen

Alba vergibt Blaue Tonne nur noch bei Vertragsabschluss

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Alba vergibt Blaue Tonne nur noch bei Vertragsabschluss Potsdam-Mittelmark. Steffen Michaelis weiß es aus eigener Erfahrung: Um die Papierentsorgung im Landkreis wird durch die Alba Potsdam-Mittelmark (früher AWU) mit immer härteren Bandagen gekämpft: Bekanntlich soll das Unternehmen den Auftrag zum Jahreswechsel an den Kreisabfallbetrieb APM abgeben, bietet aber den Kunden umstrittene Einzelverträge für eine kostenlose, weitere Entsorgung der Blauen Tonne an. Steffen Michaelis hat bis vor kurzem nichts von diesen Problemen gewusst. Nun ist der Wilhelmshorster Neubürger mitten in den Streit geraten: Als er am 1. Juli in seinen Neubau im Rosenweg zog, wollte er bei der Alba auch seine Blaue Tonne bestellen. Doch ganz so einfach, wie er es sich vorstellte, wurde es nicht. Anfangs habe man ihm gesagt, Blaue Tonnen seien nicht vorrätig. „Dabei stand der ganze Potsdamer Betriebshof voll damit“, wundert sich Michaelis. Als er dann drei Wochen später ein zweites Mal anfragte, wurde er informiert, dass der Paierentsorgungsvertrag mit dem Landkreis zum Jahresende auslaufe und nicht verlängert werde. „Dann wurde ich gefragt, ob ich schon einen Vertrag mit der Alba für die Blaue Tonne abgeschlossen habe.“ Als er dies verneinte, sei er aufgefordert worden, den Vertrag „vor Ort und sofort“ zu unterschreiben. Anderenfalls könne er keine Blaue Tonne bekommen. Im Vertriebsbereich tätig hat Michaelis auch häufig mit Vertragstexten zu tun. „Was mir die Alba da angeboten hatte, konnte ich nicht unterschreiben.“ Die genauen Vertragstexte seien nur in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen festgehalten, die jederzeit einseitig geändert werden könnten. „Es steht also nirgend eindeutig festgeschrieben, was passiert, wenn die Alba die Preise anzieht.“ Jetzt hat Michaelis den Landkreis über die Vorkommnisse informiert, die keineswegs den Leistungsverträgen zwischen Landkreis und Alba entsprechen, wie Wolfgang Lorenz vom Umweltamt gegenüber den PNN erklärte. Der Landkreis hat das Verhalten deshalb schriftlich angemahnt. Nach Angaben von Lorenz handelt es sich nicht um einen Einzelfall. „Es gab wiederholt Bürgerbeschwerden bezüglich der Bereitstellung von Blauen Tonnen durch Drittbeauftragte“, wie er vorsichtig formuliert. Mehrfach seien Zusagen zur Bereitstellung an die Bedingung geknüpft worden, ab 2004 einen drei-Jahres-Vertrag mit der Alba abzuschließen. „Bürger, die dazu nicht bereit waren, wurde die Blaue Tonne verweigert.“ Lorenz betont, dass ein Recht auf die Blaue Tonne besteht. Der Landkreis empfiehlt Betroffenen, die Hilfe des Umweltamts in Anspruch zu nehmen, wenn es zu Problemen kommt. (Telefon 033841/ 91114) HKX

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