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Potsdam-Mittelmark: Karnevalsprinz sucht nach seiner Prinzessin Erstmals steht ein Teltower Karnevalsverein am 11. 11. noch ohne Partnerin da

Teltow - Der sonst so gut gelaunte Jörg Fricke ist plötzlich ganz still. „Es ist nicht so einfach mit den Prinzessinnen“, sagt er und räuspert sich.

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Teltow - Der sonst so gut gelaunte Jörg Fricke ist plötzlich ganz still. „Es ist nicht so einfach mit den Prinzessinnen“, sagt er und räuspert sich. Seit über einem Monat ist der Präsident des Teltower Carneval Clubs (TCC) auf der Suche nach einer Begleiterin für seinen einsamen Karnevals-Prinzen. Alle Überredungskünste haben bislang nicht geholfen. Es fand sich keine, die dem Prinzen auf dem Karnevals-Thron Gesellschaft leisten wollte.

Heute startet die fünfte Jahreszeit, und der TCC steht noch immer ohne Prinzessin da. In einer beispiellosen Werbeaktion versucht der Club jetzt, seinen Prinzen bis zur ersten Veranstaltung am Freitagabend im Teltower Rathaus noch an die Frau zu bringen. Und beweist dabei Humor: Eine Trennwand soll helfen, sich abseits aller Äußerlichkeiten auf den Prinzen einzulassen, falls es denn daran liegen sollte. Nach dem Vorbild der bekannten Herzblatt-Sendung aus dem Fernsehen, soll alle weibliche Scheu weichen. „Da sollte sich eine finden, die anbeißt“, sagt Fricke. „Welches Mädchen möchte nicht einmal Prinzessin sein?“, fragt er. Ein Kleid tragen, den Tanz eröffnen, auf dem Thron sitzen. „Die Prinzessin ist wichtig“, erklärt Präsident Fricke. Sie muss auch die Kussfreiheit eröffnen.

Der Karnevalschef ist zuversichtlich: „Das wird schon klappen. Der junge Mann sieht doch nicht schlecht aus“, wirbt er um Kandidatinnen. Es handelt sich um den 27-jährigen Gerrit Schaaf aus Teltow. Er sei aufgeregt, sagte Schaaf gegenüber den PNN. Wie die PNN erfuhr, hatten sich bereits mehrere Prinzessinnen per Internet um den Prinzen beworben – das war bevor er sich mit einem Foto auf der Vereinshomepage der Öffentlichkeit präsentierte. Als es ernst wurde, sprangen sie wieder ab. „Das ist alles mit sehr viel Spaß verbunden“, wirbt Fricke. Es ginge schließlich nicht um den Mann fürs Leben, sondern nur für die Zeit bis zum Aschermittwoch.

Auf einen Auftritt des Prinzen in den traditionellen Strumpfhosen wurde vonseiten der Vereinsführung aber bislang verzichtet – nicht nur um weitere Prinzessinnen, sondern auch um den Prinzen nicht zu verschrecken. „Nein, der weiß noch nicht, dass er Strumpfhosen tragen muss“, sagte gestern Enrico Langer, einer der Organisatoren der karnevalistischen Herzblattveranstaltung. „Sonst hätte er doch gar nicht mitgemacht.“

Den Prinzessinnen erginge es da schon deutlich besser: Sie erwartet ein fulminantes Kleid. Um möglichst viele junge Kandidatinnen zu locken, habe man sogar das Musikprogramm für diesen Freitag geändert: „Rock im Kostüm“ ist das Motto ab 20 Uhr im Stubenrauch-Saal.

Tobias Reichelt

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