Potsdam-Mittelmark: „Karussell“ kommt zum Blütenfest
Ost-Band stellt Album vor / Große zum Sicherheitskonzept: Fest findet statt
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Werder (Havel) - Das Beste zum Schluss: Die bekannte Ost-Rockband „Karussell“ wird am Abschlusstag des diesjährigen Baumblütenfestes erwartet. „Wir freuen uns riesig auf Werder“, sagte Bandgründer Wolf Rüdiger Raschke gestern gegenüber den PNN. Die Band sei zum zweiten Mal in der Blütenstadt – allerdings kann sich Raschke nur noch daran erinnern, dass das erste Konzert Ende der 70er Jahre auch auf einer Freilichtbühne stattgefunden hatte. Zum Blütenfest wird die traditionsreiche Rockformation erstmals vier Titel aus ihrem neuen Album vorstellen, das gerade in den Berliner Hansa-Studios aufgenommen wird. „Es ist dabei geblieben, dass die Songs von Karussell an eingängigen Melodiestrukturen und schwergewichtigen Texten zu erkennen sind“, so Raschke. So gehe es in „Wer wenn nicht wir“ um die Frage, „warum die Bänker nach einem Millionenbetrug noch Kohle bekommen“. Neue „Zweierkisten“ habe man auch im Programm. Der Klassiker „Als ich fortging“ soll in Werder in einer neuen Fassung vorgestellt werden, vielleicht mit dem Abschlussfeuerwerk.
Nach längerer Pause hatte sich die Band vor dreieinhalb Jahren neu gegründet. Angeregt hatte die Wiederbelebung Raschkes Sohn Joe Raschke, inzwischen 29 Jahre alt, der die Band seitdem als Sänger, an der Mundharmonika und am Keyboard verstärkt. Sein Sohn habe sich schon als Elfjähriger gewünscht, mit dem Vater auf der Bühne zu stehen. „Neben drei Urgesteinen sind jetzt drei junge Leute dabei“, sagt Wolf Rüdiger Raschke.
Werders Bürgermeister Werner Große (CDU) versicherte gestern gegenüber den PNN, dass das diesjährige Baumblütenfest nicht mehr infrage steht. Wegen des Sicherheitskonzeptes war die Stadt in einen scharfen Konflikt mit dem Polizeipräsidium geraten. Zeitweise war davon die Rede, dass das Fest ausfallen könnte. Auf einen Rathausvorschlag, den „Flaschenhals Inselbrücke“ durch eine breitere und durch Geländer gesicherte Pontonbrücke nebenan zu entlasten, hat das Präsidium inzwischen geantwortet. Die Brückenzugänge sollen durch weniger Stände deutlich aufgeweitet werden. Offenbar ist das Präsidium einverstanden. „Es müssen nur noch Feinjustierungen stattfinden“, sagte Große auf Anfrage. Details sollen noch bekannt gegeben werden.
Das Veranstaltungskonzept für das 132. Blütenfest vom 30. April bis 8. Mai soll nächsten Donnerstag um 18.30 Uhr im Schützenhaus bei einer Bürgeranhörung im Hauptausschuss vorgestellt werden. Wesentliche inhaltliche Änderungen gibt es nicht. Die Blütenrundfahrten sollen die Gäste wieder raus auf die Obsthöfe bringen, wo unter blühenden Kirschbäumen gefeiert werden kann. Das spektakuläre Riesenrad bleibt auf der Uferpromenade, die Bühne Am Markt wird am Eingang der Lindenstraße etwas kleiner.
Sieben Bühnen gibt es an der Festmeile, große Bühnen auf der Bismarckhöhe und am Plantagenplatz. Eine Schlagerbühne ist auf der Friedrichshöhe geplant, wo auch wieder ein Pro-Agro-Markt und ein Weingarten die Gäste von der überfüllten Insel locken sollen. „Karussell“ wird an der größten Bühne an der Regattastrecke auftreten. Letztes Hintertürchen: Der Vertrag mit der Band ist noch nicht unterschrieben. Henry Klix
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