Potsdam-Mittelmark: Katzennot in Werder

Werder (Havel) - Aus Werder werden jährlich 80 bis 100 Katzen im Tierheim in Beelitz abgegeben. Darüber informierte das Rathaus auf eine Anfrage in der Stadtverordnetenversammlung. „Der Großteil dieser Katzen sind wild lebende Tiere, die im Tierheim kastriert werden und dort verbleiben beziehungsweise am Fundort wieder ausgesetzt werden“, so Werders Bürgermeister Werner Große (CDU). Nur jedes zehnte dieser Fundtiere sei eine Hauskatze. Mit der Fundtierbetreuung der Stadt ist das Beelitzer Pfötchenhotel beauftragt.

Große äußerte sich auch zur Frage, ob es sinnvoll ist, in Werder eine Kastrationspflicht für Katzen einzuführen. Tierschützer fordern sie wegen des wachsenden Streunerproblems schon seit Jahren für zahme Freigängerkatzen. Dies sei zwar grundsätzlich möglich und würde die unkontrollierte Vermehrung eindämmen, so Große. Ein Großteil der Katzenbesitzer würde aber bereits von sich aus seine Katzen kastrieren.

Zudem sei es für das Rathaus kaum kontrollierbar, ob Freigängerkatzen bereits kastriert sind oder nicht. „Daher könnte nur auf Bürgerhinweise reagiert werden.“ Der Verwaltungsaufwand wäre erheblich. Das Problem seien ohnehin eher die wildlebenden Katzen, die von einer städtischen Satzung nicht erfasst wären, erklärte Große. Immerhin würden sich Tierschutzvereine häufig bereits um die Kastration dieser Tiere kümmern.

Um einer Lösung für das Streunerproblem näher zu kommen, würde die Verwaltung derzeit mit Tierschutzvereinen reden. So seien spezielle Zuschüsse oder Fördermittel für die Kastration denkbar. Unterm Strich könnte damit bei den Tierheimkosten gespart werden. Möglicherweise werde das Thema auch Gegenstand eines neuen Tierheimvertrags, der 2013 geplant ist, wie Große weiter erklärte.

Werders Fundtiere werden seit vier Jahren im Pfötchenhotel betreut. Nachdem das Potsdamer Tierheim geschlossen worden war, war der Auftrag nach Beelitz gegangen. Die Fundtierbetreuung ist eine kommunale Pflichtaufgabe. hkx