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Beelitzer Gewerbegebiet: Kauflaune in Beelitz
Auf 52 000 Quadratmetern kommen neue Firmen ins Gewerbegebiet. Auch das E-Werk wird veräußert.
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Beelitz - Das Silo des Futtermittelherstellers For Farmers ragt weit sichtbar über das Beelitzer Gewerbegebiet. Daneben: Morast und Wiese. Vereinzelt sind Hallen der Bäckerei Exner oder der Beelitzer Busgesellschaft auf dem Gelände zu sehen, in einer Ecke haben die Zeugen Jehovas einen Flachbau. Sonst herrscht Ruhe im Gewerbegebiet. Doch damit ist bald Schluss: Zwei leer stehende Hallen neben dem Busbetrieb sind verkauft. Ein Dienstleistungsunternehmen aus dem Textilbereich will dort in den kommenden Monaten einziehen und eine zweistellige Anzahl von Arbeitsplätzen schaffen.
Auch gegenüber und neben dem neuen Produktionsstandort soll es bald hektischer zugehen. Die Stadtverordneten haben jüngst den Verkauf der noch freien Flächen des Gewerbegebietes beschlossen. Die Stadt führt derzeit Verkaufsverhandlungen mit mehreren Interessenten. „Es gibt einen Investor, der für Gewerbebetriebe und die Industrie mehrere Hallen bauen und vermieten will“, so Bürgermeister Bernhard Knuth (Bürgerbündnis) gegenüber den PNN. Neben Neugründungen sollen dort auch Beelitzer Betriebe die Möglichkeit bekommen, sich kurzfristig und ohne größere Eigeninvestitionen vergrößern zu können. Die Hallen würden bereits nach den Wünschen der künftigen Mieter gebaut. Da der Kaufvertrag noch nicht unterschrieben ist, könne Knuth aber noch keine Investorennamen nennen. Für die Stadt hat der Verkauf der Grundstücke an nur einen Investor den großen Vorteil, dass sie selbst keine Erschließungsstraßen bauen muss.
Weitere Neuansiedlungen im Gewerbegebiet werden wohl ein Autohaus, ein Bau- und Brennstoffhandel sowie ein Händler von Landmaschinen sein. Mit allen werden Knuth zufolge noch Verhandlungen geführt. Insgesamt 52 000 Quadratmeter Fläche will die Stadt an die Investoren verkaufen. Für kleinere Grundstücke verlangt die Stadt 25 Euro pro Quadratmeter, bei größeren schwankt der Preis zwischen 17 und 20 Euro. Je nach Verhandlungsergebnis für die große Gewerbe- und Industriehallenfläche nimmt die Stadt Beelitz durch den Verkauf 600 000 bis 700 000 Euro ein. Im Haushaltsplan hatte die Stadt Grundstücksverkäufe im Gewerbegebiet für etwa 500 000 Euro eingeplant.
Doch auf die Stadt wartet noch ein größerer Geldsegen: Die Stadtverordneten haben zudem auch dem Verkauf des früheren Elektrizitätswerks in der Nürnbergstraße neben dem Seniorenzentrum zugestimmt, der noch einmal 165 000 Euro in die Stadtkasse spülen soll. Knuth zufolge gibt es derzeit drei Bewerber, die ihre Konzepte in der nächsten Sitzung des Hauptausschusses am 18. April vorstellen sollen. Anschließend sollen die Stadtverordneten entscheiden, wer den Zuschlag bekommt. Alle drei Konzepte sehen nach PNN-Informationen vor, Wohnungen im früheren E-Werk unterzubringen. Das Gebäude auf dem Grundstück hat eine nutzbare Wohnfläche von 800 Quadratmetern, das Grundstück selbst ist 2 100 Quadratmeter groß. Um im Haus Wohnungen unterzubringen, muss der neue Besitzer jedoch Ölrückstände beseitigen. Einem Gutachten der Stadt zufolge kostet eine solche Sanierung etwa 55 000 Euro.
Letztes Grundstück im Beelitzer Verkaufsreigen ist die Alte Schule im Ortsteil Wittbrietzen. Sie soll für 125 000 Euro an zwei Frauen aus Berlin verkauft werden, die das Haus selbst als Wohnung nutzen wollen. „Wir hatten etliche Bewerber und haben uns im Ortsbeirat für die beiden Frauen entschieden, da ihr Konzept zur Nutzung gut in unsere Ortsmitte passt“, sagt Wittbrietzens Ortsvorsteherin Simone Spahn gegenüber den PNN. Derzeit ist im linken Teil des Hauses ein großer, öffentlich nutzbarer Raum, in dem sich etwa die Sport- und Strickgruppen treffen. Dahinter hat der örtliche Revierförster sein Büro. Beide Räume sollen auch künftig so genutzt werden. Zudem sollen in der alten Schule Veranstaltungen wie gemeinsames Pizza-Backen im großen Dorf-Backofen stattfinden.
Laut Bürgermeister Bernhard Knuth hat das Beelitzer Rathaus schon Vorstellungen, wohin die Mehreinnahmen durch den Verkauf der Häuser und Grundstücke fließen sollen. So sei angedacht, neben dem Schulcampus in Fichtenwalde einen neuen Spielplatz anzulegen. Außerdem wolle die Stadt die Möglichkeit prüfen, die alte Sporthalle in einen Indoor-Spielplatz umzuwandeln.
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