Potsdam-Mittelmark: Kaum Interesse für Ortsbeiräte
Neu gegründetes Wählerbündnis „Bürger Ortsteile Nuthetal“ will Rechte der Ortsteile wahren
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Neu gegründetes Wählerbündnis „Bürger Ortsteile Nuthetal“ will Rechte der Ortsteile wahren Von Winfried Gutzeit Nudow. BON ist der Name einer neuen Wählergruppe, die sich am Dienstagabend in Nudow gegründet hat. Die „Bürger Ortsteile Nuthetal“ verbergen sich hinter dem Kürzel. Diese wird im Oktober als Listenvereinigung zur Wahl der Gemeindevertretung von Nuthetal antreten. Als Sprecher der BON treten die Tremsdorfer Bürgermeisterin Doris Stoof und ihr Amtskollege aus Fahlhorst, Rolf-Heinz Mayhack, auf. Für den 8. September wurde vom Wahlgesetz vorgeschriebene Anhängerversammlung mit Aufstellung und Wahl der Kandidaten angekündigt. Die Wählergruppe BON vereint die bisherigen Unabhängigen Wählergemeinschaften von Fahlhorst, Nudow, Philippsthal und Tremsdorf und will sich vor allem für die Wahrung der Rechte der kleineren Ortsteile in der künftigen Großgemeinde Nuthetal einsetzen. In diesen vier Gemeinden leben derzeit knapp tausend Einwohnern, im Bereich der neuen Gemeinde Nuthetal insgesamt 8600 Einwohner. Aus Saarmund ist derzeit eine Mitarbeit noch nicht bekannt. Für Bergholz-Rehbrücke stellte die Bürgerinitiative „Interessenverein Wasser-Abwasser“ ihr Mitwirken in Aussicht, die endgültige Entscheidung darüber fällt jedoch erst in knapp drei Wochen. „Wir sind aber für alle offen, es sind alle sechs Gemeinden angesprochen“, sagte Mayhack nach der Gründung den PNN. Ziel sei auch die Einbeziehung der Freiwilligen Feuerwehren der Orte, um so für die Listenvereinigung eine möglichst breite Basis zu schaffen. Als mögliches Problem könnte sich jetzt die Aufstellung von Kandidaten für die Ortsbeiräte herausstellen. Bergholz-Rehbrücke verzichtet von vornherein auf einen Ortsbeirat, die jetzige Bürgermeisterin Annerose Hamisch-Fischer (PDS) stellt sich als einzige Kandidatin zur Wahl des Ortsbürgermeisters. In Saarmund will der bisherige Bürgermeister Kurt Kühne für die SPD in den Ortsbeirat gewählt werden, der SPD-Ortsverein stellt vier Kandidaten für die fünf Saarmunder Sitze. In Tremsdorf will Doris Stoof auf jeden Fall weiter für ihren Ort arbeiten, Kandidaten für den „zweiten Mann“ im Ortsbeirat stehen noch nicht fest. Bürgermeister Harald Schmidt-Urbich aus Nudow wird sich ebenfalls für seinen dreiköpfigen Ortsbeirat zur Verfügung stellen, genauso wie Rolf-Heinz Mayhack für den Fahlhorster Ortsbeirat mit zwei Sitzen. Bürgermeister Helmut Fiebig aus Philippsthal wird sich aus beruflichen Gründen aus der Kommunalpolitik zurückziehen, verkündete er am Dienstagabend. Ebenso wisse er keinen Interessenten aus seinem Ort für die beiden Sitze im Ortsbeirat. „Das kann auf Dauer den Verlust der Ortsteilrechte bedeuten“, erläuterte Haupamtsleiter Hartmut Lindemann, der im Amt Rehbrücke die Wahl leitet. Wenn im Oktober in einem der neuen Ortsteile kein Ortsbeirat zustande kommt, wird diese eine Wahl wiederholt. Sollten sich mehrmals in Folge keine Kandidaten finden, so verschwindet laut Kommunalrecht sogar der ursprüngliche Name von den Ortsschildern. „Ohne Ortsbeirat kein Ortsteil, so hat sich der Gesetzgeber festgelegt“, kommentierte Lindemann.
Winfried Gutzeit
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