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Potsdam-Mittelmark: Kein Fest mehr in der Teltower Altstadt

Um ein breites Angebot an Show und Unterhaltung zu bieten, wird weiter im Techno Terrain gefeiert

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Teltow - Das Teltower Altstadtfest ist Geschichte. Von der Vorsilbe „Alt“ wird bei dem künftigen Oktober-Spektakel kein Gebrauch mehr gemacht, denn die Altstadt wird nicht mehr als Kulisse des feierlichen Treibens dienen. Darauf verständigten sich die Stadtverwaltung und die Agentur „brando“, die das Fest organisiert. Wie in den vergangenen drei Jahren wird auch künftig im Techno Terrain gefeiert, so lange in dem Gewerbepark freie Flächen zur Verfügung stehen.

Der geplante Rückzug des Festes in die Altstadt, die wegen ihrer Sanierung drei Jahre nicht als Festplatz genutzt werden konnte, war in den vergangenen Wochen mit kritischen Tönen begleitet worden. Vor allem die Bewohner der Altstadt wehrten sich gegen die Vorstellung einer dreitägigen „Rummel- und Partymeile“. Für die Dimensionen, die die Veranstaltung in den vergangenen Jahren angenommen habe, biete die historische Altstadt einen zu engen Rahmen, so ihr Veto.

In der Tat hat das Fest aufgrund des großzügigen Platzangebots im Techno Terrain an Dimensionen und Vielseitigkeit gewonnen. Die musikalische Bandbreite ist gewachsen, ebenso die Zahl an Musikbands und – dementsprechend – Besuchern. So wuchs auch in den Gremien des Stadtparlaments die Skepsis, ob das Fest nicht eine Nummer zu groß geworden ist, um es wieder in die Altstadt zu zwängen. Daher stellte sich die Frage: Soll es ein Fest geben, das Charakter und Flair der historischen Altstadt aufnimmt und widerspiegelt – eine beschwingte, charmante und etwas dezente Variante? Oder will man einen breiten Mix an Show und Unterhaltung mit einer musikalischen Palette von Rock bis Schlager?

Man entschied sich für letzteres. Brando-Chefin Stefanie Herfurth begründet dies mit der gewachsenen Resonanz, die das Fest in den vergangenen Jahren erfahren habe. So habe eine Meinungsumfrage unter den Festbesuchern im vergangenen Oktober eine 80-prozentige Zustimmung für des Festareal ergeben. Zuspruch habe es vor allem für das breit gefächerte Angebot, für ausreichend Bewegungsfreiheit, für die geringe Lärmbelästigung für Anwohner und das gute Parkplatzangebot gegeben. Als Erfolge verbucht Herfurth zudem das vor zwei Jahren erstmals initiierte Projekt einer „Jugendbühne“, den „Markt der Möglichkeiten“ als Plattform für Vereine und Ehrenamtliche und das zunehmende Interesse von Sponsoren an dem Stadtfest. Jugend- und Vereinsbühne hätten sicher auch in der Altstadt ihren Platz gefunden, ein abgespecktes und dennoch schlüssiges Konzept hätte auch dort Sponsoren überzeugt. Man hätte aber, so die Befürchtung, eine kleinere Zielgruppe als mit dem Fest im Techno Terrain erreicht. Doch wollten Stadtverwaltung und brando den Resonanzradius des Stadtfestes offenbar nicht enger ziehen.

Wie in den vergangenen Jahren wird die Stadt der Agentur brando 25 000 Euro für die Organisation des Festes zur Verfügung stellen. Hinzu kommen 20 000 Euro, die in den vergangenen Jahren aus der Stadtkasse für Strom, Wasser Müllentsorgung und Reinigung bezahlt worden sind. Künftig fallen diese Aufgaben komplett in den Verantwortungsbereich von brando. Peter Könnicke

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