Potsdam-Mittelmark: Kein Ja, kein Nein
Blütenfest: Polizeipräsidium begrüßt, dass Werder Hinweise für zweite Inselbrücke aufnimmt
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Werder (Havel) - Das Potsdamer Polizeipräsidium begrüßt die Überlegungen des Werderaner Rathauses für einen zweiten Inselübergang zum Baumblütenfest. „Wir wollen dazu kein abschließendes Votum abgeben. Grundsätzlich freuen wir uns aber, dass die die Stadt weitere Gedanken zum Sicherheitskonzept macht“, sagte Präsidiumssprecher Rudi Sonntag gestern gegenüber den PNN. „Der Bürgermeister ist gut aufgestellt, wenn er den einen oder anderen Hinweis aufnimmt.“ Allerdings wolle man die Debatte zum Sicherheitskonzept derzeit nicht durch ein Ja oder Nein zur neuen Brückenlösung zuspitzen. Vielmehr warte man auf das komplette „Lösungspaket“ der Stadtverwaltung zur Entzerrung der Besucherströme über die Inselbrücke. Das Rathaus Werder hatte angekündigt, im März ein überarbeitetes Sicherheitskonzept vorzulegen.
Wie berichtet hatte Bürgermeister Werner Große (CDU) unter anderem vorgeschlagen, die zwei Meter breite Pontonbrücke des Technischen Hilfswerkes, die seit dem Jahr 2009 ausschließlich für Rettungs- und Sicherheitskräfte neben der Inselbrücke aufgebaut wird, für größere Besucherströme verbreitern zu lassen. Wenn es auf der Inselbrücke zu eng wird, könnte ein Teil der Besucher auf die Pontonbrücke umgeleitet werden. Damit reagierte Große auf Bedenken von Polizeipräsident Rainer Kann, der einen zweiten Zugang zur Inselstadt zum Baumblütenfest für dringend angezeigt hält.
Nach dem Unglück bei der Loveparade in Duisburg fürchtet das Präsidium, dass es zu ähnlichen Situationen auch an besucherstarken Festtagen in Werder kommen könnte. „Es kann nicht darum gehen, dass es solche Situationen nur an drei oder vier Festtagen gibt“, kommentierte Polizeisprecher Sonntag Aussagen des Werderaner Bürgermeisters. Selbst in zehn Minuten könne genug Potenzial stecken, um eine Massenpanik auszulösen, so Sonntag. Bei der Überarbeitung des Sicherheitskonzeptes stehe die Polizei „gern als Partner zur Verfügung“.
Währenddessen kommt eine neue Idee für den zweiten Inselzugang aus Glindow: Glindows Ortsvorsteher Sigmar Wilhelm hat gestern vorgeschlagen, die flache Furt neben der Inselbrücke zu verrohren und mit Schotter aufzuschütten. Dies sei eine günstige und schnell machbare Lösung, nach dem Fest könnte der Übergang zurückgebaut werden. Wilhelm erinnerte daran, dass auch der Vorgänger der Baumgartenbrücke in Geltow aus in die Furt gelegten Pferdeschädeln bestand. „Die Lösung hat also Lokalkolorit“, sagte er augenzwinkernd. Allerdings bestehen heutzutage Bedenken von Seiten des Naturschutzes, dass auf diesem Weg der Schilfgürtel der Föhse zerstört wird. Henry Klix
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