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Potsdam-Mittelmark: Kein Kinderspiel

Peggy Block entwickelte ein Web-Portal für fremdsprachige Kinderbetreuung

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Teltow - Russisch, englisch, portugiesisch, norwegisch, sogar koreanisch und arabisch hat sie mittlerweile im Angebot: Die Teltowerin Peggy Block hat eine Internetseite zur Vermittlung mehrsprachiger Babysitter und Tagesmütter ins Leben gerufen. Über die Plattform können Eltern und Babysitter kostenlos in Kontakt kommen – deutschlandweit.

Die Idee dafür entstand vor zwei Jahren, als sie mit ihrer Tochter schwanger war, erzählt die Verwaltungsangestellte, die selbst mehrere Jahre im Ausland lebte und arbeitete. Ihr Kind wollte sie so früh wie möglich mit einer anderen Sprache in Kontakt bringen: „Das ist ja auch eine andere Kultur“, erklärt die 32-Jährige. Auf einen Platz in einer englischsprachigen Kita wartet sie allerdings bis heute vergeblich. „Die Plätze werden zum Teil verlost“, weiß sie und ist sich deshalb sicher: „Der Bedarf für mehrsprachige Kinderbetreuung ist enorm.“

Warum also nicht eine fremdsprachige Babysitterin engagieren? Angebote dafür fand Peggy Block aber nicht. Deshalb entwickelte sie mit der Internetseite „Bilingi“ kurzerhand selbst eines. „Ein bisschen blauäugig“, wie sie in der Rückschau gesteht. In das Projekt habe sie nicht nur viel Zeit, sondern auch Geld gesteckt. Nach zwei Jahren Arbeit, unzähligen durchwachten Nächten trotz professioneller Unterstützung durch einen Grafiker und einen Programmierer, ging die Seite schließlich Anfang 2009 online.

Dort können Eltern heute nicht nur nach fremdsprachiger Kinderbetreuung, sondern auch nach einer fremdsprachigen Putzhilfe suchen. „Wo Kinder sind, wird auch geputzt“, glaubt die Initiatorin. Geld verdient sie mit ihrer Idee allerdings nicht. „Ich bin aber einfach davon überzeugt“, sagt sie und lacht.

Rund 5000 Nutzer gebe es mittlerweile auf der Seite. Und es sollen noch mehr werden, bundesweit. Deshalb investiert Peggy Block immer noch fast jede freie Minute, nach Feierabend wird ihr Wohnzimmer zum Büro. „Wenn man nichts tut, tut sich auch nichts“, sagt sie. Jede neue Registrierung auf ihrer Seite kontrolliert sie, teils um Fehler auszubessern, aber auch um Missbrauch vorzubeugen: „Im Ernstfall würde ich das bei der Polizei anzeigen“, sagt Peggy Block.

Auch wenn es bisher keine Negativ-Fälle gab, gibt sie den Eltern Tipps dafür, wie man den „Richtigen“ findet: Um zu merken, ob die Chemie zwischen Kind und Betreuer stimmt, sollte das Kind beim ersten Treffen auf jeden Fall dabei sein. Bei Peggy Block jedenfalls hat es nach mehreren Treffen schließlich gefunkt: Ihre Tochter hat seit einem Jahr eine australische Babysitterin – gefunden über „Bilingi“. Jana Haase

www.bilingi.de

Jana HaaseD

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