Potsdam-Mittelmark: Kein Licht am Ende des Tunnels Drei Straßenprojekte in Werder weit verschoben
Werder (Havel) - Der Bau einer Bahnunterführung in Werder ist in weite Ferne gerückt: Wie der Potsdamer Landesbetrieb Straßenwesen gestern bestätigte, wurden die laufenden Planungen für den Tunnel in der Phöbener Straße und für weitere Projekte gestoppt: Die Sanierung der Eisenbahnstraße wird unterbrochen, die Plötziner Ortsdurchfahrt frühestens 2013 ausgebaut. In Werder gab es dazu gestern empörte Stimmen.
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Werder (Havel) - Der Bau einer Bahnunterführung in Werder ist in weite Ferne gerückt: Wie der Potsdamer Landesbetrieb Straßenwesen gestern bestätigte, wurden die laufenden Planungen für den Tunnel in der Phöbener Straße und für weitere Projekte gestoppt: Die Sanierung der Eisenbahnstraße wird unterbrochen, die Plötziner Ortsdurchfahrt frühestens 2013 ausgebaut. In Werder gab es dazu gestern empörte Stimmen. Hintergrund des Streichkonzerts ist der Landeshaushalt: Die Mittel für den Straßenbau seien erheblich gekürzt worden, sagte der Planungschef des Landesbetriebs, Frank Schmidt. Zwar habe es auch in vergangenen Jahren Einschnitte beim Straßenbau gegeben. Ein so drastisches Sparprogramm habe er aber in den letzten 20 Jahren nicht erlebt, so Schmidt. „Die Landesregierung setzt andere Prioritäten.“
Auch der Radweg zwischen Saarmund und Philippsthal liegt auf Eis. Im Potsdamer Umland ist Werder jedoch besonders hart betroffen. An sich sollte in diesem Jahr das Planfeststellungsverfahren für den Tunnel beginnen, im nächsten Jahr sollte der Bau geplant und 2012 begonnen werden. Schrankenzeiten von bis zu 33 Minuten pro Stunde zehren an den Nerven der Durchreisenden. Laut Schmidt ist an einen Baubeginn vor dem Jahr 2014 allerdings nicht mehr zu denken, wahrscheinlich werde es später. Auch der letzte Bauabschnitt der Eisenbahnstraße (Gartenstraße bis Kellermann-Straße) kann nicht mehr saniert werden, die Arbeiten werden für mindestens drei Jahre unterbrochen. Selbst der für dieses Jahr geplante Ausbau der Ortsdurchfahrt Plötzin muss verschoben werden (PNN berichteten), der Zustand ist desaströs, bei Regen bilden sich riesige Wasserlachen. Die Sanierung stehe auf der Prioritätenliste zwar ganz oben, wie Schmidt versicherte. Frühester Baustart ist aber 2013. Und erst danach könne wieder an Tunnel oder Eisenbahnstraße gedacht werden.
Werders Bürgermeister Werner Große (CDU) zeigte sich gestern verärgert von den Mittelkürzungen und verwies auf Zusagen der vergangenen Jahre: „Wenn eine Koalition wechselt, kann nicht alles, was vorher versprochen wurde, nur noch Schall und Rauch sein.“ Die Mega AG als Entwicklungsträger der Havelauen hätten ebenso fest mit dem Tunnel gerechnet wie die Wirtschaft. „In der Zeit, die Betriebe am Bahnübergang verplempern, entsteht großer volkswirtschaftlicher Schaden“, so Große. Die alte Eisenbahnstraße sei „quasi Schrott“. „Wegen der Erschütterungen mussten wir im unsanierten Teil auf Tempo 30 reduzieren.“ Und die Plötziner würden wegen dem ausbleibenden Straßenausbau auch immer noch auf den zentralen Abwasseranschluss warten.
Der Sprecher des CDU-Stadtverbandes, Christian Große, zeigte sich in dem Zusammenhang verwundert über eine Landtagsanfrage des Landtagsabgeordneten Andreas Bernig (Linke): Er will von der Regierung wissen, „nach welchen Kriterien“ die Plötziner Ortsdurchfahrt verschoben wurde und wer das entschieden hat?. „Wenn Herr Bernig keinen Überblick über das Handeln seiner Landesregierung hat, sollte ihn dies zum Nachdenken über seine eigene Rolle anhalten“, so Christian Große. Die Streichliste der Landesregierung behindere und schade Werders Entwicklung. „Wir fordern die rot-rote Landesregierung und den Wahlkreisabgeordneten der Linken auf, mit Klarheit und Wahrheit über diesen Umstand zu informieren. Henry Klix
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