Potsdam-Mittelmark: Kein Problem mit dem Winter
Obstflur gut versiegelt / Baumschnitt zieht sich hin
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Werder (Havel) - Über sechs Wochen eine geschlossene Schneedecke – für Werders Obstbauern ist die stabile Witterung kaum ein Problem. Im Gegenteil: Der Schnee verhindert tiefe Bodenfröste und sorgt dafür, dass die Wurzeln nicht austrocknen, sagt Werders Obstbauberater Manfred Lindicke. „Wir sind relativ gemächlich in den Winter gekommen und die Temperaturschwankungen hielten sich in Grenzen. Das ist wichtig für die Obstgehölze.“ Inzwischen würden sie sich in „so tiefer Winterruhe“ befinden, dass ihnen selbst ein paar Wetterausschläge nichts mehr ausmachten. Ab März, wenn die Vegetation in den Frühling startet, sollten sich die Temperaturen allerdings wieder auf angenehmere Werte einpegeln.
Durch die starken Fröste, die in einigen Flurlagen Minus 20 Grad erreichten, seien womöglich sogar mehr Schädlinge kaputt gegangen als in anderen Wintern, vermutet der Obstbauberater. „Alles, was in Eiform überwintert, wie Läuse oder Spinnenmilben, reagiert da empfindlich“, so Lindicke gegenüber den PNN. Anders sehe es mit dem Obstbaumsplintkäfer aus, der die Obstanlagen in der russischen Kolonie Alexandrowka in Potsdam bedroht (PNN berichteten), er überwintert im Holz. „Bisher hat er für Werder keine Bedeutung.“ Allerdings sieht Lindicke die Gefahr, dass er – über weniger gepflegte Altanlagen – seinen Weg in die Werdersche Obstflur findet und sich auch hier unter die Baumrinden bohrt.
Vorerst beobachten die Obstbauern aber weiter, wie sich der Frost entwickelt. Ein paar Nachteile gibt es dann doch: Zum Baumschnitt kommen sie durch den hohen Schnee schwerer an die Bäume, wie Stefan Lindicke, Geschäftsführer des Werderschen Obst- und Gartenbauvereins, bestätigte. Zudem sind die Knospen als Futter für Rehe, Hasen und Kaninchen interessanter geworden, die im Boden keine Nahrung mehr finden. Und unter der Erde sind Mäuse und Maulwürfe besonders aktiv. hkx
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