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Potsdam-Mittelmark: Kein Radweg zum Bahnhof Saarmund

Bürgermeisterin kritisiert Entscheidung des Landes

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Nuthetal – Für die Nuthetaler Bürgermeisterin Ute Hustig (Linke) ist es eine gewaltige Enttäuschung. Der geplante Radwegebau zwischen dem Bahnhof Saarmund und den Ortsteilen Saarmund und Philippsthal scheint wieder in weite Ferne gerückt. Wie das Infrastrukturministerium mitteilte, ist diese Strecke wegen fehlender finanzieller Mittel nicht in das Projektprogramm des Landesbetriebes für Straßenwesen aufgenommen worden. Für Hustig ist das eine unverständliche Entscheidung, zumal das Ministerium erst kürzlich betont habe, dass der Bahnhof Saarmund im neuen Konzept zur Bahnanbindung des künftigen Großflughafens Schönefeld eine wichtige Rolle spiele. Wie berichtet soll die Regionalbahn 22 künftig von Potsdam über Golm und Saarmund auf dem Berliner Außenring direkt nach Schönefeld fahren. Die Michendorfer verlieren damit ihren direkten Anschluss zum Flughafen. Damit würde sich die Rolle des Saarmunder Bahnhofs für die Region erhöhen. Unter anderem hatte das Ministerium empfohlen, eine Busverbindung von den Michendorfer Ortsteilen dorthin einzurichten.

Derzeit gibt es nicht einmal einen Fußweg auf der 350 Meter langen Strecke zwischen Saarmund und dem Bahnhof. Das gleiche gilt für den etwa 500 Meter langen Abschnitt nach Philippsthal. Das Ministerium hat der Gemeinde nun angeboten, im Rahmen der Schulwegsicherung eine 25-prozentige Förderung für den Radwegebau zwischen Saarmund und dem Bahnhof zu beantragen. Für Hustig ist das kein praktikables Angebot, denn der Gemeinde fehlt der notwendige Eigenanteil, um an der Landesstraße einen Radweg zu bauen.

Gegenüber Infrastrukturminister Jörg Vogelsänger (SPD) erklärte Hustig in einem Schreiben vom Donnerstag offiziell ihr Unverständnis. Der Minister selbst habe im Mai bei einem Termin in Potsdam erklärt, dass „Dinge, die mit dem Bahnhof Saarmund angemeldet werden, mit Vorrang zu bearbeiten sind“, so Hustig. Auch an Landrat Wolfgang Blasig (SPD) hat sie geschrieben und ihn um ein persönliches Gespräch gebeten. Zum einen will sie um Unterstützung bei ihren Forderungen gegenüber dem Infrastrukturministerium bitten. Zum anderen gelte es, gemeinsam nach Alternativen für die Anbindung des Bahnhofs und die Schulgwegsicherung zu suchen, sollte sich das Land tatsächlich aus der Verantwortung ziehen. Hagen Ludwig

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