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Potsdam-Mittelmark: Kein Sport am Gutshaus

Baustopp für OSZ-Sporthalle in Groß Kreutz

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Groß Kreutz - Hier ein denkmalgeschütztes Herrenhaus, ein paar Meter weiter eine neue Sporthalle: Auch das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg findet, dass das nicht geht. Die neue Turnhalle für das Oberstufenzentrum in Groß Kreutz darf deshalb vorerst nicht weitergebaut werden. Grund ist ein Eilantrag der Nachbarn, denen das Herrenhaus gehört. Das Oberverwaltungsgericht hat gestern die aufschiebende Wirkung ihres Widerspruchs gegen die Baugenehmigung angeordnet. „Die Bauarbeiten dürfen daher bis zu einer Entscheidung im Hauptsacheverfahren vorerst nicht fortgeführt werden“, so OVG-Sprecherin Christiane Scheerhorn.

Nach Auffassung des 2. Senats spreche vieles dafür, dass die geplante Errichtung einer Sporthalle in einer Entfernung von nur 21 Meter von dem denkmalgeschützten Herrenhaus eine „Veränderung der näheren Umgebung darstellt, die das Erscheinungsbild des Denkmals besonders schwerwiegend beeinträchtigt und daher von den Denkmaleigentümern als Verletzung ihres geschützten Eigentumsrechts abgewehrt werden könne“. Die hohe Schutzwürdigkeit des Herrenhauses ergebe sich , weil es sich um einen der letzten erhaltenen Gutskomplexe der Zauche mit allen wesentlichen Bestandteilen handele. Das Herrenhaus gehöre zu den wenigen noch vorhandenen Herrenhäusern des Landadels, die in der Formensprache Bezug auf typische Bauten Königs Friedrichs II. erkennen ließen.

Die neue Halle soll 39 Meter lang, 18 Meter breit und bis zu 7,65 Meter hoch werden. „Unabhängig von den abstrakten Größenverhältnissen müssten auch die besonderen Spannungen berücksichtigt werden, die durch die spezifische Architektur und Nutzung einer Sporthalle in unmittelbarer Nähe eines Baudenkmals hervorgerufen werden könnten“, zitiert Scheerhorn den 2. Senat.

Ob eine erhebliche Beeinträchtigung des Denkmals vorliege, sei im Rahmen des Eilverfahrens nicht abschließend feststellbar. Die Folgenabwägung gehe derweil zu Gunsten der Antragsteller aus, zumal auf dem Schulcampus genügend Alternativflächen für den Neubau vorhanden seien. Das Interesse der Herrenhaus-Eigner wiege schwerer als das öffentliche Interesse an einer sofortigen Verwirklichung des Bauvorhabens. hkx

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