Von Henry Klix Von Peter Tiede: Kein Tutti Frutti: Ist es richtig, nachzugeben? PRO Contra
Tutti Frutti auf der Bismarckhöhe? Ein gründerzeitliches Busenpanorama?
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Tutti Frutti auf der Bismarckhöhe? Ein gründerzeitliches Busenpanorama? Oben-ohne-Gastronomie am Kinderspielplatz, Hooters vor dem Ballsaal, der mit Millionen an öffentlichen Geldern saniert wurde? Wenn die Rathausspitze hier die Reißleine zieht, ist das durch und durch gerechtfertigt. Die „Busenwunder von der Bismarckhöhe“ mögen ein gutgemeinter Marketinggag gewesen sein, um zum Herrentag im neuen Biergarten neue Gäste anzulocken. Die Freude wäre nur von kurzer Dauer: Selbst wenn ein Dutzend halbnackter Kellnerinnen noch keine Rotlichtmeile bilden – sie drohten, die bisherigen Bemühungen um die Wiederbelebung der traditionsreichen Höhengaststätte zu überstrahlen. Ein solcher Standort bekommt schnell sein Etikett verpasst. Familien und Reisegruppen, Touristenbusse, Hochzeitsgesellschaften und Unternehmenspräsentationen – es ist ebendieses Massenpublikum, das benötigt wird, um das riesige Ensemble irgendwann einmal halbwegs wirtschaftlich betreiben zu können – und das mit riskanten Manövern aufs Spiel gesetzt wird. Deshalb hat die Stadt als Eigentümer auch das Recht, in die Programmgestaltung des Biergartenpächters reinzureden. Es ist gar kein Thema, wenn zum „Tag der Deutschen Einheit“ zum „Tabledance“ auf die Friedrichshöhe eingeladen wird, die sich in privater Hand befindet. Was die Bismarckhöhe angeht, gehört sie der Stadt Werder. Niemand hat sich hier so ins Zeug gelegt wie die öffentliche Hand. Innovative Erlebnisgastronomie – bitte gerne. Mit Aufbaugeldern „oben ohne“ zu subventionieren, geht zu weit.
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