Potsdam-Mittelmark: Kein weiterer Funkmast erwünscht O2 will besseres Netz
in Bergholz-Rehbrücke
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Nuthetal - Das kommunale Einvernehmen versagte der Ortsentwicklungsausschuss Nuthetals für den Bau eines Funkmastes in der Leibnizstraße von Bergholz-Rehbrücke. Der Standort liege zu nah an der örtlichen Wohnbebauung und nur 300 Meter von der hiesigen Grundschule entfernt. Zudem liegt der gewünschte Standort im Landschaftsschutzgebiet. Das Mobilfunkunternehmer O2 hat den 50 Meter hohen Mast geplant.
Der Tagesordnungspunkt auf der jüngsten Sitzung des Ausschusses hatte für reges Bürgerinteresse gesorgt. Bauamtsleiter Zado erklärte, dass das Mitspracherecht der Gemeinden sehr eingeschränkt sei. Nur zwei Monate habe man für diese Entscheidung Zeit. Lehne man ab, könne die Kreisverwaltung die Entscheidung dennoch ersetzen.
Erst vor wenigen Monaten waren der Gemeinde Nuthetal vom Betreiber O2 vier Standorte zur Auswahl gestellt worden. Diese seien alle in gewisser Weise ungünstig, der Abstand zu „sensiblen Bereichen“ zu gering gewesen. Notgedrungen habe man innerhalb der Verwaltung den Standort Leibnizstraße bejaht. Eine Möglichkeit für künftige Regelungen sei, interessierten Betreibern ein Konzept vorzulegen, an welchen Plätzen in der Region Funkmasten akzeptiert werden könnten. Die Absprachen gehen auf einer Selbstverpflichtung der großen Mobilfunkbetreiber aus dem Jahre 2001 mit den kommunalen Interessenverbänden zurück. Danach sollen Kommunen einbezogen werden, indem sie sich zu möglichen Standorten positionieren.
Der Ausschuss konnte der Vorauswahl für einen Standort indes nicht folgen. Im Ort seien schon genügend Funkantennen vorhanden, so Ausschussvorsitzender Gerhard Kruspe. Der neue Standort sei überflüssig.
„Wenn es geringste Zweifel an der Unschädlichkeit dieser Funkmastbetreibung gibt, muss die Gemeinde sich wehren", so Gabriele Mederow, die im Andersenweg wohnt und die Aussprache in dem Gremium interessiert verfolgte. Ob die Funkwellenstrahlung wirklich schädlich ist, ist selbst in der Fachwelt noch immer umstritten. Auf der Homepage des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit wird jedenfalls mitgeteilt, dass wissenschaftlich belastbare Untersuchungen über Schädigungen unterhalb bestehender Grenzwerte bisher nicht vorliegen. kau
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