Potsdam-Mittelmark: Keine Angst vor hohen Mieten
Stahnsdorf will sich TLG-Wohnungen nicht leisten
Stand:
Stahnsdorf - In Stahnsdorf fürchtet man keine Mieterhöhungen durch den bevorstehenden Verkauf der Treuhandwohnungen. „Wir haben hier einen qualifizierten Mietspiegel, der lediglich eine Erhöhung von 20 Prozent über drei Jahre zulässt“, erklärte Bürgermeister Bernd Albers am Montag gegenüber den PNN. Zudem zählten die rund 70 Wohnungen, die sich noch im Besitz der Treuhand befinden, schon jetzt nicht mehr zum preiswertesten Wohnraum im Ort. Auch für neue Investoren sieht Albers dort keinen allzu großen Spielraum für drastische Mietsteigerungen.
Hintergrund der Befürchtung: Die Bundesregierung hat entschieden, die TLG bis Jahresende zu verkaufen. Die „Treuhand-Liegenschaftsgesellschaft“ war 1991 gegründet worden, um nicht mehr benötigte Grundstücke von DDR-Betrieben zu vermarkten. Die erste Stufe eines europaweiten Ausschreibungsverfahrens war am 16. April abgeschlossen worden. Einige Politiker fürchten, dass für potenzielle Investoren die Wertsteigerung der Immobilien im Vordergrund stehe und die Mieter auf der Strecke bleiben werden.
Die Bundestagsabgeordneten Andrea Wicklein (SPD) fordert deshalb, die TLG-Wohnungen in kommunale und genossenschaftliche Wohnungsbaugesellschaften zu überführen. „So finanzkräftig ist unsere Woges nicht“, erklärte Albers. Die Stahnsdorfer Wohnungsbaugesellschaft kämpfe mit hohen Krediten, für die die Kommune bürge.
Bei der TLG selbst ist man ebenfalls gelassen: „Es spricht viel dafür, dass wir Investoren finden, die Interesse an einer guten und langfristigen Beziehung zu den Mietern haben und unsere Arbeit fortsetzen“, sagte TLG-Sprecher Olaf Willuhn den PNN. Ariane Lemme
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: